Hilden Junge Kauffrau liebt gestochen scharfe Bilder

Hilden · Yasemin Bereszewski hebt sich rein optisch von der Masse ab: Was der Kauffrau gefällt, lässt sie sich als Tattoo auf der Haut verewigen.

 Alle fünf Buchcover der "Twighlight"- Serie hat Bereszewski symbolisch auf ihrem Arm versammelt.

Alle fünf Buchcover der "Twighlight"- Serie hat Bereszewski symbolisch auf ihrem Arm versammelt.

Foto: olaf staschik

Yasemin Bereszewski ist eine auffallende Erscheinung — nicht nur wegen der bunt gefärbten Haare: Sie trägt in jedem Ohr einen so genannten Fleshtunnel, hat Piercings im Gesicht und diverse Tattoos an Armen und Beinen. Die 32-jährige Kauffrau aus Hilden wusste schon früh, dass sie sich tätowieren lassen wollte. "Meine Mama war dagegen. Deswegen habe ich gewartet, bis ich 18 war und habe mir dann mein erstes Tattoo machen lassen. Ein Einhorn."

Bei dem einen Tattoo blieb es nicht, denn spätestens als Sohn Lauri Finn vor knapp fünf Jahren geboren wurde, landete sein Name auf ewig auf Yasemin Bereszewskis Unterarm. "Das war ein Geschenk von meinem Tätowierer." Parallel dazu verfolgte die junge Mutter ein ehrgeiziges Projekt: "Ich bin ein großer Fan von den Twilight-Filmen und habe die Bücher zigmal gelesen - ,Biss zum Morgengrauen' und so weiter." Alle fünf Buchcover hat Bereszewski symbolisch auf ihrem Arm versammelt. Für Kenner: den Apfel, die Blume, das rote Band, ein Schachspiel und das Wappen. Weitere Motive aus der Romanreihe sind der Holzwolf, das Kristallherz sowie zusätzliche Verzierungen.

Tattoos machen süchtig, glaubt die junge Frau. Ihr Mann hat bereits beide Arme voll mit Motiven, bei ihr selbst ist noch mehr Platz. Auch auf den Waden prangen bereits erste Nadelkunstwerke.

"Ich plane immer erst, was ich haben will, gehe dann zum Tätowierer und der fertigt Entwürfe an. Wenn sie mir gefallen, kann es losgehen." Oft wird monatelang immer mal wieder an einem Thema gearbeitet. Tattoos sind nicht gerade billig, räumt die Kauffrau ein. Ihr Einhorn hat sie damals 230 Mark gekostet. Inzwischen würde es wohl eher 230 Euro kosten — oder mehr, je nach Aufwand. Zum Glück kennt sie mittlerweile einen Tätowierer privat, der sie zum Freundschaftspreis verziert. Yasemin Bereszewski ist es gewöhnt, Blicke auf sich zu ziehen und kann damit umgehen. "Die meisten reagieren positiv", hat sie festgestellt. Bei der Arbeit habe sie keine Probleme, räumt aber ein, froh zu sein, "dass ich schon seit zehn Jahren bei meinem Arbeitgeber arbeite". Dem habe sie aber immer im Vorfeld angekündigt, was sie vorhat. Außerdem gibt es auch für sie Tabubereiche: "Hände, Hals und Gesicht sind no go." Auch ein Steißtattoo, im Volksmund "Arschgeweih" genannt, kommt für sie nicht in Frage. "Die werden auch schon ,Schlampenstempel' genannt."

Yasemin Bereszewski hat keine Angst vor Altersfalten, denn ihre tätowierte Haut ist für sie "eine Litfaßsäule des Lebens, die zeigt, was mir wichtig ist". Deshalb will sie ihre große Kindheitsliebe, den Film "Das letzte Einhorn" noch mit weiteren Motiven auf ihrem Arm verewigen- etwa mit Efeu, der steht für die Unsterblichkeit. Mit ihrer Begeisterung für die bunten Motive auf der Haut haben die Eltern bereits den Sohn infiziert: "Der fängt schon an, sich die Arme mit Klebebildern und Filzstiften zu kolorieren und will sich später auch tätowieren lassen." Seine Mutter hat damit keine Probleme: "So lange er sich nicht die Stirn tätowieren lässt."

(RP)
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