RP-Aktion Stricken für meine Stadt Jaubank-Stricken macht Riesenspaß

Hilden · Rund 25 Teilnehmer kamen zum zweiten Treffen auf dem Alten Markt und sorgten für optische Akzente an der Bank.

 Die Teilnehmer der Strickaktion präsentierten am Montag ihre ersten farbenfrohen Ergebnisse. Zahlreiche Passanten blieben stehen und machten Fotos.

Die Teilnehmer der Strickaktion präsentierten am Montag ihre ersten farbenfrohen Ergebnisse. Zahlreiche Passanten blieben stehen und machten Fotos.

Foto: Olaf Staschik

Eine bunte Kordel ziert das grau-orange-weiße Band von Gudrun Görg, das die 68-jährige Hildenerin für die Bismarckeiche am Alten Markt gestrickt hat. "Damit es nicht so langweilig aussieht", erklärt sie, klettert über die Bank und befestigt ebenso wie Gerda Wierich ihr Werk an dem Baum. Am Montag trafen sich Strickbegeisterte zum zweiten Mal, um Bank und Baum dazu zu verhelfen, ein Kunstwerk zu werden. Die RP ruft in der Aktion "Stricken für meine Stadt" auf, beiden Objekten zeitweise zu einem neuen Kleid aus Maschen zu verhelfen. Rund 25 Frauen kamen am Montag, um ihre gestrickten Bänder der Öffentlichkeit zu präsentieren — und sie gemeinsam anzubringen.

"Sitzt sich gut hier drauf. Schön mollig", sagt Rainer Bindernagel. Seine Frau Gabi hat einen schwarz-rot-goldenen Schal für die Bank gefertigt, dessen Sitzgefühl er nun testet. "Tut mir leid, aber die Arbeit ruft", verscheucht ihn lachend Susanne Neumann, die mit Nadel und Faden die verschiedenen Bänder an der Bank festnäht. Sie selbst hat in ihrem Band etliche Reste verstrickt.

Inge Domin hat zwei Abende für ihr Band benötigt, Mechthild Oehlke eine Woche. Nina Hoffmann hat sich für einen pinken Schal entschieden. "Die Wolle musste weg", sagt die 32-Jährige. "Die Aktion ist lustig", findet Regine Ludenia (52), die mit ihrer Mutter Renate (80) vorbeikommt. "Das kenne ich aus Frankfurt." Auch Angelika Schrill (60) ist begeistert. "Das gibt einen Denkanstoß und motiviert zu Handarbeit", sagt sie. "Wollt ihr den Baum einpacken?", fragt Heinz Kirsky (45), der mit seinem Rad den Platz überquert. "Das ist witzig. Ich habe sogar noch vor kurzem versucht, eine Mütze zu stricken, aber aufgegeben." Nathalie Pedersen dagegen will jetzt mit dem Stricken anfangen. "Es ist schön, so ein Kunstwerk mitzugestalten. Ein Band in Pink wäre schön", findet die 16-Jährige. Auf Unverständnis stößt bei den Frauen der Einwand einiger Hildener, der Baum könne mit einem Schal drumherum nicht mehr atmen. "Er atmet doch nicht über den Stamm", entgegnen sie entrüstet. "Und durch die Maschen kommt jede Menge Luft."

Auch in anderen Städten wird nach Aufrufen der Rheinischen Post zurzeit kräftig gestrickt und gehäkelt. In Monheim steht eine Skulptur — die "Glückliche Familie" im Mittelpunkt des Geschehens. Vater, Mutter und drei Kinder, geschaffen von dem Künstler Max Kratz, warten auf lustige Sommerkleider.

In Erkrath nimmt in Zusammenarbeit mit den Künstlern der Initiative Neandergroup im Bavierpark vor der Caritas-Begegnungsstätte ein gestrickter Esstisch Gestalt an. Spiegelei, Champignon und Fliegenpilz, Aubergine mit Fliege, Himbeertörtchen und ein lila Tischläufer liegen schon vor.

In Heiligenhaus sollen die Figuren auf dem Kirchplatz eine phantasievoll gestaltete Hülle erhalten. Die "Pladerköpp", wie die Bronzegruppe aus dem Atelier des Velberters Josef Vavro genannt wurde, gehört seit fast 14 Jahren zum Stadtbild. Das Heiligenhauser Stadtmarketing überlegt sogar schon, die Laternen entlang der Hauptstraße umstricken zu lassen, um angesichts zahlreicher Baustellen in der Stadt einen fröhlichen Akzent zu setzen.

(RP)
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