Haan/Hilden Firma Wielpütz eröffnet Abteilung in Haan

Haan/Hilden · Der Hildener Automobil-Zulieferer investiert 3,7 Millionen Euro in eine 5000 Quadratmeter große Halle an der Boschstraße.

 Die Auftragslage des Automobil-Zulieferers Wielpütz ist gut, freut sich Geschäftsführender Gesellschafter Hans Schultes. Die Firma produziert für viele bekannte Hersteller. Im Bild ein Teil des Kühlkreislaufes für einen Audi.

Die Auftragslage des Automobil-Zulieferers Wielpütz ist gut, freut sich Geschäftsführender Gesellschafter Hans Schultes. Die Firma produziert für viele bekannte Hersteller. Im Bild ein Teil des Kühlkreislaufes für einen Audi.

Foto: Olaf Staschik

Gaspedale, Ölmessstäbe, Steuerleitungen für Rußpartikelfilter, Gleitschienen für Sicherheitsgurte, Abschleppösen oder Motorhaubenstützen: Ein Stück Wielpütz steckt in vielen Millionen Autos. Zu den Kunden zählt nahezu die gesamte Autoindustrie, von VW-Audi über Ford, General Motors bis zu BMW, Porsche oder Daimler. Dem 114 Jahre alten Unternehmen aus Hilden geht es gut - so gut das Geschäftsführender Gesellschafter Hans Schultes jetzt für 3,7 Millionen Euro in Haan erweitert. Dort hat das Hildener Unternehmen eine rund 5000 Quadratmeter große, ebenerdige Halle mit einem 14 000 Quadratmeter großen Grundstück erworben. Ab Herbst zieht dort die Abteilung Wärmetechnik mit zunächst 30 Mitarbeitern ein. Für Schultes ist der Kauf ein "Glücksfall". Denn zwischen dem Hauptsitz an der Max-Volmer-Straße im Gewerbegebiet Hilden-Ost und der Neuerwerbung liegen nur 1,5 Kilometer oder drei Minuten Fahrzeit.

Die Expansionsmöglichkeiten im Gewerbegebiet hat Wielpütz längst ausgeschöpft. Vor drei Jahren wurde die Fläche für die Produktion auf dem eigenen Gelände für 2,5 Millionen Euro erweitert und die Lagerhaltung auf zwei benachbarte Flächen ausgelagert. "Wir haben uns gegen eine Verlagerung nach Tschechien entschieden und sind hier in Hilden glücklich und zufrieden", betont Schultes. In Hilden sei nichts Passendes in so günstiger Lage wie in Haan zu finden gewesen. Der Kauf in Haan sei deshalb die günstigste Expansionsmöglichkeit gewesen. Arbeitsplätze in Hilden seien dadurch nicht gefährdet. Im Gegenteil: "Dadurch können wir Lohnarbeit zurückholen und damit Arbeitsplätze in der Region schaffen", betont der Geschäftsführende Gesellschafter. Hilden und Haan sehe er als einen einzigen Standort. Die Auftragsbücher sind voll. "Wir sind sehr gut ausgelastet", freut sich Schultes: "Die Auto-Industrie boomt." Nicht in Deutschland oder in Europa. Als Teilezulieferer profitiere Wielpütz aber vom starken Exportanteil seiner Kunden.

1991 beschäftigte das Familienunternehmen 165 Mitarbeiter, die einen Umsatz von 25 Millionen Mark (12,5 Millionen Euro) erwirtschafteten. Heute, 23 Jahre später, sind bei Wielpütz 420 Männer und Frauen in Lohn und Brot. Sie haben den Umsatz versechsfacht und auf 75 Millionen Euro im Jahr gesteigert. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung in Hilden sei "super", betont Schultes. Hallenflächen in der gesuchten Größe seien zum damaligen Zeitpunkt nur im Hildener Westen frei gewesen, bedauert Hildens Wirtschaftsförderer Peter Heinze. Das sei der Firma Wielpütz zu weit entfernt gewesen. Sein Kollege Elmar Jünnemann aus Haan freut sich, dem Hildener Unternehmen helfen zu können: "Das war ein Glücksfall. Die Immobilie wurde früher von einem Großhändler genutzt. Wielpütz hat eine höhere Wertschöpfung." Auch die expandierende Firma Qiagen - wie Wielpütz im Gewerbegebiet Hilden-Ost ansässig - habe schon nach Flächen in Haan-West gefragt. "Wir würden dort auch gerne mehr Gewerbeflächen ausweisen", so Jünnemann: "Das Problem ist, dass das Gewerbegebiet von Wohnbebauung umgeben ist." Die Firma Wielpütz sucht übrigens Mitarbeiter: Industriemechaniker, Mechatroniker, Facharbeiter, aber auch qualifizierte Maschinenführer.

(RP)
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