Bagger werden im nächsten halben Jahr ein vertrautes Bild in und rund um Münchrath sein: Die Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) sanieren im Auftrag der Stadt die Kanalisation im Dorf — und dafür sind Sperrungen, Umleitungen und Baustraßen nötig. In den vergangenen Tagen wurde an der 120 Meter langen, provisorischen Straße zwischen der Kreisstraße 33 und dem Ortseingang Münchrath gebaut. Ab heute soll dort der Verkehr auf zwei Spuren an der Baustelle vorbeifahren.

Der Grund für das 1,85-Millionen-Euro-Projekt: "Bislang wurde das nicht klärpflichtige Mischwasser — aus Regen- und Schmutzwasser — in einen Graben geleitet, von dort aus fließt es weiter in die Erft. Die Anlage entspricht nicht mehr den rechtlichen Bestimmungen", erläutert Uwe Bors, der bei den WGV für die Planung, den Bau und die Unterhaltung des Kanalnetzes zuständig ist. Künftig soll nicht mehr so viel Schmutzwasser wie bisher ins Gewässer geleitet werden — und das erfordert Umbauten. Auf 900 Metern Länge sind neue Kanäle erforderlich.

Unter den Straßen Am Reiherbusch, Helpensteiner Weg und Im Kringsfeld ein Stauraumkanal als Regenüberlaufbecken mit 620 Kubikmetern Fassungsvermögen geschaffen, die Rohre dort haben einen Durchmesser von bis zu 1,40 Metern. Die Einleitstelle wird näher an die Erft verlegt, zudem entsteht ein neues Pumpwerk an der Straße Auf der Metzenheide. Eine Herausforderung: Während all dieser Arbeiten muss die Kanalisation fürs Dorf natürlich weiter funktionieren. Die ersten Arbeiten sind bereits angelaufen.

Ab heute ist der Verkehr von der Sanierung betroffen, die Baustraße neben der Straße Auf der Metzenheide wird nach Auskunft der Wirtschaftsbetriebe für etwa sechs Wochen benötigt.

Etwa Mitte Dezember haben die Baumaschinen die Einmündug der Straße Im Kringsfeld erreicht, danach geht es auf dieser Straße sowie Am Reiherbusch und auf dem Helpensteiner Weg weiter. Wegen der aufwendigen Arbeiten müssen die Straßen im unmittelbaren Baustellenbereich komplett gesperrt werden. "Der Ort ist aber jederzeit erreichbar, Anlieger können aber weiter zu ihren Häusern, auch die Busse können Münchrath weiter anfahren", betont Uwe Bors. Für die zweite Bauphase wird der Verkehr über den Wirtschaftsweg Am Erlenkamp in den Ort geführt. Da diese Verbindung schmal ist, regelt eine provisorische Ampel dort den Verkehr.

Die Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich unterhalten im Stadtgebiet ein 337 Kilometer langes Kanalnetz. Jedes Jahr werden für rund 3,5 Millionen Euro Teile davon erneuert.