Lychees und Granatäpfel aus eigener Zucht in Orken Gartenparadies für Insekten und Obst-Freunde

Orken · Doris Schlaven ist bei vielen Obst- und Gemüsesorten Selbstversorgerin. Insekten fühlen sich in ihrem „Hotel“ wohl.

 Doris Schlaven  an ihrem Insekten-Hotel, in dem es schon jetzt summt und brummt. Die Orkenerin ist überzeugte Hobbygärtnerin. Auf 600 Quadratmetern wachsen sogar Granatäpfel und Lychees.

Doris Schlaven  an ihrem Insekten-Hotel, in dem es schon jetzt summt und brummt. Die Orkenerin ist überzeugte Hobbygärtnerin. Auf 600 Quadratmetern wachsen sogar Granatäpfel und Lychees.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Summen und brummen und wimmelige Betriebsamkeit herrschen bereits jetzt im Garten von Doris Schlaven. „Das Insektenhotel ist schon wieder gut besucht“, sagt die Orkenerin erfreut über an- und abfliegende Tiere. Ökologisch Sinnvolles, das dem Erhalt der biologischen Vielfalt nutzt, mag die 60-Jährige gerne.

In ihrem naturnahen Garten ist die vielbesuchte Wimmelstation natürlich „selbst gebaut, ich habe mich gleich für eine große Ausgabe entschieden“ – und für Bienen und Co. längst unverzichtbar. Biodiversität zum Schutz der Artenvielfalt hat bei der Frühpensionärin und vormaligen Vereinsvorsitzenden des TV Orken aber noch weitere Gesichter. Die Operetten-Melodie „Es grünt so grün ...“ scheint eigens hier in ihrem hauseigenen Paradies komponiert worden zu sein. „Na ja, im Moment ist ja noch nicht viel zu sehen“, winkt die Hobby-Gärtnerin über die saisonale Blühvielfalt ab.

 Auch ein Fischteich gehört zu dem Garten hinterm Haus.

Auch ein Fischteich gehört zu dem Garten hinterm Haus.

Foto: Doris Schlaven

Und sie beginnt zu schwärmen, denn was hier im Jahr blüht und grünt und prachtvoll anzusehen ist, hat durchaus Seltenheitsfaktor. Auf den insgesamt 600 Quadratmetern sind es Granatapfel, Lychee und Topinambur, die in hauseigener Zucht wachsen. „Einen grünen Daumen habe ich nicht wirklich. Ich freue mich über alles, was gedeiht“, spielt sie Pflanzerfolge herunter.

Grundsätzlich könne sie keine Pflanze, in der noch ein Funken Leben steckt, wegwerfen. „Deshalb bin ich unter Freunden auch so etwas wie eine Resterampe“, erzählt sie über ausgesetzte, oft kümmerliche  Zöglinge, die unter ihrer liebevollen Pflege wieder prächtig gedeihen. „Diese Avocado treibt Wurzeln, da geht mein Herz auf“, sagt sie über einen Neuzugang. „Grundsätzlich probiere ich alles aus“, zimperlich dürften ihre Schützlinge nicht sein. Denn bei aller Liebe: „Zum Betüddeln habe ich keine Zeit.“

 Leuchtend rote Pracht: Schon jetzt blüht es in Schlavens Garten.

Leuchtend rote Pracht: Schon jetzt blüht es in Schlavens Garten.

Foto: Doris Schlaven

Und weil Paprika, Pepperoni, Zucchini und Aubergine aus dem Orkener Garten sich als „robust und lecker“ erweisen haben, können sie ebenso wie Feige, Joster-Beere, Goji-Beere und die Artverwandten Himbeeren und Brombeeren  („Ich bin ein echter Beeren-Freund“) kiloweise geerntet werden. „Möglichkeiten, Obst zu ernten, hat doch jedermann überall“, verweist sie auch auf Wiesen im Stadtgebiet. „Das kostet nichts, nur ein bisschen Zeit.“

Das aber ist  natürlich  längst nicht alles, was im Orkener Paradies, fein hinterm Haus versteckt, wächst. Da sind noch die Streuobstwiese, die in der vergangenen „Supersaison“ für Birnen und Äpfel en masse sorgten. Daraus werden köstliches Kompott und Saft hergestellt. Außerdem gibt es selbstverständlich Erbsen und Bohnen, „so etwas brauche ich nie zu kaufen“ – und der Freundeskreis nebst Verwandtschaft ebenso wenig, „die werden gerne beschenkt“, sagt Carmen von Borzestowski, die sich beispielsweise über „köstliches Topinambur“ freut. Aus selbst gezogenen Tomaten wird Ketchup, frei von Konservierungsstoffen.

„Der Garten ist meine Baustelle“, sagt die Doris Schlaven über die Aufgabenverteilung mit ihrem Ehemann in dem weitläufigen Areal, zu dem auch ein Fischteich sowie ein Gewächshaus gehören. „Nur beim Baumschnitt darf er ran.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort