Karneval in Grevenbroich Gustorf feiert farbenfroh

Gustorf · Prächtige Pfauen, Voodoo-Priesterinnen und närrische Nilpferde zogen am Rosenmontag durch Gustorf. Gegen 12 Uhr hatte der Sprötztrupp entschieden: Der Zug zieht. Zum Start war Sturmtief „Bennet“ nur noch ein laues Lüftchen.

Karneval 2020: Rosenmontagszüge in Grevenbroich Gustorf und Allrath
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So schön waren die Rosenmontagszüge in Allrath und Gustorf 2020

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Foto: Dirk Neubauer

Mit beeindruckenden, 1,80 Meter großen Flugdrachen wollten Thomas Peters und die anderen aus der Gruppe „Können Drachen wirklich wirklich fliegen?“ im Gustorfer Rosenmontagszug mitziehen. Doch angesichts der Wetterprognosen wurde kurzfristig umdisponiert. Die Gruppe entschied sich, um sicher am Boden zu bleiben, für flauschige grüne Drachenkostüme ohne große Spannweite.

Die Flugdrachen dürften aber das einzige „Opfer“ von Sturmtief „Bennet“ gewesen sein. Am frühen Mittag verkündete Petra Weenen, Präsidentin des Närrischen Sprötztrupps: „Der Kölner Rosenmontagszug zieht, wir ziehen auch.“ Schließlich seien die Wagen in Gustorf auch nicht so hoch wie in der Domstadt. Die Entscheidung war goldrichtig. Zum Zugstart war der starke Wind längst abgeflaut.

Die Wagen mögen nicht so hoch sein, die gute Laune dürfte aber nicht weniger groß gewesen sein wie in Köln. Zahlreiche Freundeskreise ziehen seit Jahren mit und lassen sich jedes Mal tolle Kostüme einfallen. Schon lange vor Zugbeginn säumten Zuschauer die Straßenränder. Viele kamen aus anderen Stadtteilen, die teilweise schon in den vergangenen Tagen ihren Straßenkarneval in ihrem Ort gefeiert haben und noch lange nicht genug haben.

Auf der Erlenstraße formierten sich in diesem Jahr 29 Gruppen mit 505 Teilnehmern und mit vier Wagen. Julian Faust führte an der Zugspitze Regie, zum ersten Mal hatte der 20-Jährige die Zugleitung übernommen. Bestens gelaunt war das Kinderprinzenpaar Niklas Heiden (9) und Mia-Sophie Hamacher (10), das mit ihrem Pagen Benn Fienitz (8) und ihrer Zofen Hannah-Marie Schwarz (7) hoch oben auf dem Prinzenwagen durch den Ort rollte. In den Kisten an Bord lagerten nicht nur Kamelle und Taschentücher-Päckchen – auch Bären, Eichhörnchen und andere Stofftiere wurden hinunter gereicht, sogar ein Hai war dabei.

Tierisch ging es auch im weiteren Verlauf des Zuges zu. Prächtig anzuschauen waren die Pfauen der Gruppe „Die kranken Schwestern“, die sich im Zug als quietschfidel erwiesen, Karneval ist eben eine gute Medizin. Auch Maria Eßer nimmt sie jährlich ein, sie reist dafür aus Frankfurt an.

Lustige Nilpferde warfen Kamelle, die „Erftflamingos“ winkten von ihrem exotisch gestalteten Wagen. Die Mädels-Truppe „Leckerche“ hatte sich zum Zehnjährigen ihrer Gruppe in furchterregend aussehende Hexen samt Reisigbesen verwandelt, erwiesen sich aber als lustig und freigiebig. Gruselig und jeck zugleich waren auch die schwarz gekleideten Voodoo-Priesterinnen mit weiß bemalten Gesichtern. Eine kleine Männer-Puppe dürfte bedauernswertes Opfer der Frauen sein.

Nach dem Rosenmontagszug feierten viele Jecken mit dem „Närrischen Sprötztrupp“ im Festzelt am Torfstecherweg bei der After-Zoch-Party weiter.

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