Goch Zielgenaues Arbeiten: Der Beruf des Büchsenmachers

Goch · Dominique Gietmann gerät ins Schwärmen, als er gefragt wird, was er an seinem Beruf so faszinierend findet. Die filigrane Arbeit und das genaue Arbeiten machen ihm besonders Spaß, erzählt der junge Mann. Dominique macht eine Lehre zum Büchsenmacher.

Er baut Waffen, wie zum Beispiel Gewehre für Jäger und Sportschützen, passt die Gewehre an ihre Besitzer an und repariert sie auch.

Der einzige Betrieb mit einer Werkstatt und einem Laden für sämtliches Zubehör für Jäger und Schützen im Kreis Kleve ist Waffen-Schmitt in Goch. Seit 1922 gibt es diesen Traditionsbetrieb, gegründet vom Großvater des heutigen Inhabers Ralph Schmitt. Somit befindet sich der Betrieb seit fast einem Jahrhundert im Besitz der Familie Schmitt.

Der Beruf Büchsenmacher ist heute so selten, dass Dominique für die Berufsschule zum Blockunterricht bis nach Ehingen bei Ulm muss. Doch für ihn war der außergewöhnliche Beruf immer sein Traumjob, bereits als kleiner Junge hat er sich für Waffen und genaues Arbeiten interessiert. Diese Leidenschaft hat er von seinem Vater geerbt. In seiner Freizeit ist Dominique Gietmann außerdem Mitglied beim SSV Kessel.

Als Büchsenmacher ist es wichtig, die genauen Eigenschaften von Metall und Holz zu kennen, denn dies sind die Materialien, aus denen neue Gewehre entstehen. Es ist viel Fingerspitzengefühl gefragt, da man einige Teile nur von Hand nacharbeiten kann, doch genau das gefällt Dominique an seinem Beruf. Auch die Waffengesetze in Deutschland muss er genau kennen und sich immer an die vorgegebenen Richtlinien halten. Er baut aber nicht nur neue Waffen, sondern restauriert auch alte Gewehre, schleift Messer und montiert Zielfernrohre an Waffen von Jägern und Schützen.

Hauptsächlich arbeitet Dominique in der Werkstatt, doch wenn gerade einmal im Geschäft viel zu tun ist, hilft er auch da aus. Bald ist Dominique mit seiner Ausbildung, die insgesamt dreieinhalb Jahre dauert, fertig. In Zukunft möchte er weiter im Betrieb von Ralph Schmitt arbeiten, da er sich hier sehr wohl fühlt und eine familiäre Stimmung herrscht — sogar die Eltern des Inhabers sind noch regelmäßig im Geschäft zu finden. Auch seinen Meister würde der 20-Jährige gerne noch machen.

(lija)
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