Goch Gute Auszubildende sind Mangelware

Goch · Die Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze klärt über Voraussetzungen und Chancen auf.

Es ist zu einfach gedacht, dass irgendwann einmal kein Mensch mehr in der Sparkasse arbeitet. "Natürlich können Maschinen einfache Vorgänge übernehmen. Natürlich hat auch uns die Digitalisierung längst erreicht - sie hilft uns sogar und wird weiter vorangetrieben. Doch qualitativ hochwertige Beratung, das Erkennen komplexer Zusammenhänge und die individuelle Beurteilung von Lebensumständen und Persönlichkeiten - das alles können jetzt und in Zukunft ausschließlich Menschen. Bankkaufleute werden nach wie vor unbedingt benötigt", sagt Ursula Ries.

Die Sparkassenbetriebswirtin ist als Leiterin Personal und Vorstandsunterstützung bei der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze tätig. Sie schöpft nicht mehr aus dem riesengroßen Bewerberpool, den es vor einigen Jahren noch gab. "Wir haben es mittlerweile schwerer, jedes Jahr gute Auszubildende zu finden", sagt sie, "dabei ist diese Ausbildung äußerst vielseitig und absolut hochwertig." Zudem ist Praxiserfahrung oft wertvoller, als manch einer denkt. Theoretisches Wissen, wie man es beispielsweise nach einem Studienabschluss erworben hat, ist eine gute Grundlage. Dennoch ist Praxiserfahrung der Schlüssel zum Erfolg.

Hat der Beruf der Bankkauffrau/ des Bankkaufmannes bei jungen Leuten teilweise ausgedient? Ursula Ries glaubt nicht daran. Vielmehr vermutet sie die Ursachen für die schwindenden Zahlen der Bewerber vor allem in der Demografie und in der Digitalisierung. "Online-Banking und Co. schüren bei jungen Menschen möglicherweise die Angst davor, einen aussterbenden Beruf zu erlernen. Doch das ist ein Vorurteil, welches nicht der Realität entspricht", erläutert die erfahrene Sparkassenbetriebswirtin. Auch die Beliebtheit eines Studiums im Anschluss an die Schulzeit lasse Bewerberzahlen auf einen Ausbildungsplatz sinken, "dabei haben die jungen Erwachsenen auch bei uns die Möglichkeit ein Studium aufzunehmen. Zudem sind die Übernahme-Chancen bei guten Leistungen bestens, auch Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es eine ganze Menge", schildert Ursula Ries, die gemeinsam mit ihren Kollegen sowie dem Vorstand viel Zeit und Mühen in eine attraktive Ausbildung ihres Hauses steckt. Die zweieinhalbjährige Ausbildung zur Bankkauffrau/ zum Bankkaufmann ist sehr umfassend. Jedes Jahr bildet die Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze ab 1. August junge Menschen aus. In diesem Sommer sind elf Auszubildende im Hause tätig.

Stefan Eich, Vorstandsmitglied der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, hat aufgezeigt, welchen Weg man gehen kann: vom Azubi bis in die Chef-Etage. Ein weiteres aktuelles Beispiel ist Sebastian Müsken, der seine Ausbildung vor drei Jahren abgeschlossen und nun berufsbegleitend und mit Unterstützung der Sparkasse ein Studium an der Fernuniversität Hagen aufgenommen hat. Weil es zu einfach gedacht ist, dass irgendwann kein Mensch mehr in der Sparkasse tätig sein wird.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort