Goch Kasernen-See nimmt Form an

Goch · Reichlich Geschäftigkeit herrscht derzeit auf dem riesigen Baugelände an der Pfalzdorfer Straße. Tiefbau Loock baggert den See aus, seine Umrisse und der Weg drum herum sind gut erkennbar.

Goch: Kasernen-See nimmt Form an
Foto: Evers Gottfried

Nach dem zumindest gefühlt zögerlichen Start der Aktivitäten auf dem ehemaligen Kasernengelände ist dort jetzt jede Menge los. Nicht nur beginnen immer mehr Bauherren mit der Realisierung ihres Wohnprojekts, vor allem nimmt der See Formen an. Und der ist schließlich der "elementare Bestandteil" des 27 Hektar großen Baugebiets, das in vier Abschnitten erschlossen und zur Bebauung angeboten wird. Derzeit ist Abschnitt 2 in der Vermarktung, und Wolfgang Jansen, Chef der Stadtentwicklungsgesellschaft GO!, sieht große Fortschritte beim Verkauf. "Inzwischen sind 13 Grundstücke veräußert, es gibt zahlreiche Anfragen und zehn avisierte Notartermine."

Erstaunlicherweise ist zurzeit das Interesse am zweiten Baugebiet deutlich größer als das am zunächst ausgewiesenen. "Wir hatten ja damals mit einer Liste begonnen, auf die sich rund 300 Interessenten setzen ließen. Als es dann mit der konkreten Vermarktung losging, mussten wir die Leute, die ein Grundstück reserviert hatten, immer wieder anschreiben und nachfragen, ob noch Interesse bestehe. Das hat viel Zeit gekostet, und natürlich sprangen auch viele Leute wieder ab", berichtet Gero Guntlisbergen von der GO!. "Deshalb verfahren wir jetzt nach dem Windhundprinzip", sagt Jansen: "Wer sich zuerst entscheidet, bekommt das Grundstück, das er haben möchte." Was nun auch für die noch verfügbaren Grundstücke aus dem Baugebiet 1 gilt.

Die Männer der Stadtentwicklungsgesellschaft sind mit dem Fortgang der Grundstücksverkäufe zufrieden. "Käufer fallen ja nicht vom Himmel, und auch wenn das Gelände riesig ist, kommen die Interessenten wie in anderen Gebieten auch nach und nach", erklärt Jansen.

Stadtsprecher Torsten Matenaers ist zudem überzeugt, dass die Vermarktung umso besser funktioniert, je mehr schon zu sehen ist. Und das ist jetzt eine Menge. Nicht nur, dass einige Eigenheime im Rohbau schon weit gediehen sind, vor allem macht die Arbeit des Tiefbau-Unternehmens Loock Eindruck - der Millionen-Auftrag für die Erdarbeiten im "Neu-See Land". Auch mit nur mittelprächtiger Fantasie ist der Umriss des Sees inzwischen gut zu erkennen. "Etwa 1000 Meter lang ist der umlaufende Weg, und ebenso viele laufende Meter Treppenstufen werden angelegt", erklärt Guntlisbergen. An drei Stellen können die späteren Anwohner oder auch Besucher des Wohngebiets auf den Stufen sitzen, die ins flache Wasser münden, an anderen Bereichen ermöglichen Stützwände ein Herantreten bis direkt an die Wasserkante.

"Wir legen einen Landschaftssee als Gestaltungsmerkmal an, keinen Badesee", betont Jansen. Das Schwimmen wird ausdrücklich verboten sein; Rettungsringe werden dennoch aufgehängt - für den Notfall. In der Mitte wird das künstliche Gewässer schließlich 1,50 Meter tief sein.

Der asphaltierte Spazier- und Radweg, den Kinder sicherlich auch zum Roller- und Skater-Fahren schätzen werden, ist schon gut erkennbar. Er liegt übrigens etwas tiefer als die späteren Seegrundstücke. "Wenn die Leute dann noch eine Hecke pflanzen, sind sie gegen Blicke geschützt", erklärt Jansen. Wobei: Wer ein Seegrundstück kauft, wird sich vom Wasser ja nicht durch meterhohe Wände abschotten wollen.

Ganz viel bespielbares Grün entsteht mit dem Versickerungsbereich, der nur dann unter Wasser steht (maximal 20 Zentimeter hoch), wenn der See mal überläuft. Das wird mittels eines Durchlassbauwerks geregelt, das schon fertig ist. Leicht erhöht im Versickerungsbereich wird im kommenden Jahr der Spielplatz angelegt. Selbst bei Hochwasser wird er genutzt werden können, denn auch die Zuwege werden etwas erhöht verlaufen.

Die wenigen militärischen Altgebäude sollen erhalten bleiben, ob sie irgendwie - technisch oder für gemeinschaftliche Zwecke - genutzt werden, stehe noch nicht fest. Geparkt werden kann natürlich auf den Privatgrundstücken, aber auch einseitig entlang der Seeallee. Wer jetzt Gucken kommt, tut das besser zu Fuß oder mit dem Rad. Das dürfte sich besonders ab August lohnen: Dann wird nämlich der See, der nach unten mit einer undurchlässigem Lehmschicht abgedichtet wird, mit Wasser befüllt. Spätestens im September sollte der Rundgang mit Blick aufs Wasser möglich sein.

(RP)
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