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Goch-Asperden Für Kirche Taufbecken und Kreuz aus Beton

Goch-Asperden · Die in Asperden lebende Künstlerin Nicole Peters stattet eine Kirche in Rheinland-Pfalz mit Kreuz, Taufbecken und einem Ständer für die Taufkerze aus. Sie modellierte die Skulpturen aus Beton.

 Der Feinschliff für das Taufbecken: Nicole Peters in ihrem Atelier in Asperden.

Der Feinschliff für das Taufbecken: Nicole Peters in ihrem Atelier in Asperden.

Foto: Gottfried Evers

In einem leichten eleganten Schwung dreht sich das Kreuz um die eigene Achse – wie ein Mensch, der den Oberkörper nach rechts oder links schwenkt, während die Füße fest auf dem Boden stehen. In diesem Schwung öffnet sich der "stehende" Balken zu den ausgestreckten Armen des Kreuzes, darüber schwebt der Kopf des Kreuzes. Die V-förmige Öffnung kommt dabei nicht von ungefähr: Wenn morgens die Sonne durch die Fenster in das Schiff der kleinen evangelischen Kirche in Becheln scheint, strahlt sie quer durch das Kreuz und erfüllt es mit ihrem Licht.

Das Kreuz, das jetzt in einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht wurde, ist rund 1,3 Meter hoch und steht auf dem Altar. Die in Asperden lebende Künstlerin Nicole Peters hat der Kirchengemeinde mehrere Entwürfe vorgelegt. Die wurden in Ton maßstabsgerecht in kleinen, handlichen Modellen modelliert. Es gab einen symmetrischen Entwurf und einen freien, geschwungenen – die Modelle stehen noch auf der Werkbank im Asperdener Atelier der Künstlerin. Die Kirchengemeinde entschied sich für den geschwungen. "Den habe ich dann so gedreht, dass das Kreuz das Licht auch wirklich einfängt, wenn es auf dem Altar steht", sagt Nicole Peters.

Es ist ein schöner Auftrag für die Künstlerin: Kreuz, Taufbecken und Ständer für die Taufkerze entstanden in dem Gocher Atelier. Alle im gleichen eleganten Schwung, wie das Kreuz. Das Taufbecken schwebt wie zwischen Finger und Daumen in einer Hand gehalten, wobei die Fläche der "Finger" sich schützend breit um das mundgeblasene Becken legt, das von einer Betonschale gehalten wird.

Beton ist auch der Werkstoff der insgesamt fünfteiligen Gruppe (Kreuz, Taufbecken, Ständer für die Taufkerze und zwei weitere Kerzenständer für den Altar). Damit entwarf und schuf die 40-Jährige einen großen Teil der Ausstattung dieser kleinen Kirche in der Nähe von Bad Ems. Peters hat einen naturweißen Beton gewählt, der in der Oberfläche sorgfältig bearbeit, immer wieder glatt geschmirgelt wurde. Aber: "Ich konnte das Kreuz nicht komplett aus Beton modellieren – das wäre zu schwer geworden. Denn die kleine Kirche wird auch als Gemeindesaal benutzt, dafür muss das Kreuz dann vom Altar geräumt werden können", sagt Peters.

Also musste Gewicht abgespeckt werden. Peters entschied sich für einen Aufbau wie bei einem Wärmedämmverbundsystem auf einer Hausfassade: innen ein fester Styropor-Korpus, darauf eine dünne Schicht aus mit Glasfaser bewehrtem Beton. Jetzt wiegt das Altarkreuz nur noch 35 Kilogramm und kann von zwei Personen weggestellt werden. "Die erste Variante brachte fast 100 Kilo auf die Waage – das war natürlich viel zu schwer", erklärt Peters. Das Kreuz stehe für das Leid Christi, sagt Peters. Auf der anderen Seite ist es aber auch Symbol für die Auferstehung und Erlösung – so wie das Licht, das durch die Öffnung scheint. Die Glasschale, die das Taufwasser auffängt, hat die gleiche Honig-Farbe wie die Kirchenfenster. Schmal und hoch wirkt der Ständer für die Taufkerze, der den Schwung des Kreuzes aufnimmt. Das Taufbecken ist erheblich schwerer als das Kreuz – muss es doch einen sicheren Stand haben.

(RP)
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