Goch DSL: Fischer bleibt am Ball

Goch · Motiviert ist er ohnehin schon – und die mehr als 100 Unterschriften von Nierswalder Bürgern sind weiterer Ansporn: Hans Fischer kämpft weiter dafür, dass das Dorf endlich schnelles Internet bekommt.

GOCH-Nierswalde Seit Monaten schon kämpft Hans Fischer von der Königsberger Straße in Nierswalde für den Anschluss des Dorfes ans schnelle Internet. Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen: "Ein für die meisten städtischen Bürger am Niederrhein völlig selbstverständlicher DSL-Zugang scheint für Bürger ländlicher Regionen wie Nierswalde weiterhin ein unerreichbarer Luxus zu sein", so Fischer. "Obwohl gut 100 Nierswalder Bewohner angesichts fadenscheiniger Versprechungen von Konkurrenzanbietern Unterschriften abgaben, um die Telekom dazu zu bewegen, ihren eigenen Auftrag, nämlich DSL-Verbindungen auch in ländlichen Regionen vorzuhalten, einzulösen, gab es von der Telekom dazu keinerlei Antwort. Auch die diversen Briefe, die zum Teil an den Vorstandsvorsitzenden der Telekom, René Obermann, persönlich gerichtet waren, blieben ohne Reaktion."

Hendricks schaltete sich ein

Fischer weiter: "Erst, als sich Dr. Barbara Hendricks, Mitglied des Deutschen Bundestages, einschaltete, ließ man sich herab, ihr zu antworten, allerdings mit dem freundlichen Hinweis, dass ohne die finanzielle Mitwirkung der Kommunen eine Bereitstellung der kostspieligen Leitungen auch aus EU-Mitteln nicht möglich sei. Zu meiner großen Überraschung wurde auch ich als Initiator der Beschwerde zwei Wochen später mit einem Brief vom Service-Team der Telekom bedacht. Darin entschuldigte man sich für mein langes Warten auf Antwort (die ersten Briefe waren vom Mai 2008) und gab bekannt, dass die notwendigen Leitungserweiterungen in Nierswalde von der Telekom für die 51. Kalenderwoche veranlasst seien. Eine telefonische Kontaktaufnahme mit den ausgewiesenen Ansprechpartnern der Telekom war, wie sollte es anders sein, völlig unmöglich. Entweder war die Dame gerade nicht am Platz, ein paar Tage später nicht im Haus, in Urlaub oder sonstwie verhindert. Auf den zugesicherten Rückruf warte ich noch heute."

Praktisch verwehrt

Und nun? Hans Fischer: "Inzwischen wissen alle Nierswalder, dass eine Firma aus Goch einen Sender auf der Turnhalle errichtet und damit für einige wenige Mitbürger eine DSL-Verbindung geschaffen hat. Den meisten Anwohnern von Nierswalde bleibt diese Möglichkeit jedoch praktisch verwehrt, weil hohe Bäume oder Gebäude zwischen Sender und Nutzer den Empfang stören. Eine andere Firma aus Goch konnte DSL im Übrigen schon vor einem Jahr über Satellit und damit für alle Bewohner anbieten. Beide Möglichkeiten sind für den Verbraucher jedoch sehr kostenintensiv und stellen somit eine Benachteiligung gegenüber der Inanspruchnahme von DSL-Leitungen der Telekom dar."

Fischer weiter: "Sowohl die Telekom als auch die Kommune, die ihrer finanziellen Mitwirkungspflicht offensichtlich nicht nachkommen will, scheinen Nierswalder Bürger mit dem ,Sendemast-Weihnachtsgeschenk' wohl zum Narren halten zu wollen! Wir fordern deshalb weiterhin, die Benachteiligung ländlicher Gebiete wie Nierswalde zu beenden und eine gerechte Versorgung mit kostengünstiger und schneller Internetnutzung über DSL zu gewährleisten." Und dafür wird er weiter kämpfen.

(RP)
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