Goch KJG: Liebfrauenkirche retten

Goch · Gegen den Abriss und für die Weiternutzung der Liebfrauenkirche samt des Pfarrheims und des Liebfrauensaales setzt sich nun die Katholische Junge Gemeinde (KJG) der Pfarre ein. Sie startet eine Unterschriftensammlung.

Das Logo, das die jungen Leute entworfen haben, provoziert: ein geköpfter Teddybär. Noch mehr provoziert der Titel der Aktion: "Kinder und Jugendliche können auch ohne Jugendverbände Spaß haben . . .". Gegen den Abriss und für die Weiternutzung der Liebfrauenkirche, für eine Zukunft der erfolgreichen Kinder- und Jugendarbeit an Liebfrauen startet die KJG der Pfarre nun eine große Unterschriftenaktion.

Ein Stück Heimat

Wie Kristina Bodden vom Jugendverband gestern betonte, sei die Kirche eben nicht nur ein Gebäude, "sondern auch ein Stück Heimat geworden! Sie ist Raum für christliche Begegnungen, Jugendarbeit und Gemeinschaft".

Alltag an Liebfrauen, der das alles untermauert: Kurz vor Silvester machte die KJG ihren Terminplan 2009. "Auch dieses Jahr wollen wir die Events des vergangenen Jahres für die Kinder und Jugendlichen anbieten. Kinder- und Jugendlager sind voll besetzt, und die Vorbereitungen für die Ferienfreizeiten beginnen bereits", berichtet Kristina Bodden.

"Doch bei der Raumbelegung kam es zu Problemen: Die Räume des Pfarrheims waren schon für viele Tage belegt, und Termine mussten verschoben und umdisponiert werden. Das Pfarrheim der Liebfrauenkirche wird sehr intensiv genutzt! Der große Saal im Pfarrheim und der Pfarrgarten bieten ausgezeichnete Möglichkeiten für größere Zusammenkünfte und Feste", erklärt Kristina Bodden.

Das werden so gut wie alle Gocher bestätigen, schließlich nutzen viele Vereine und Verbände die Räumlichkeiten. "Doch was passiert, wenn uns die Kirche und das Pfarrheim nicht mehr zur Verfügung stehen?", fragt die KJG.

Antworten darauf gibt es so gut wie nicht. Pfarrer, Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat und auch die Politik (die RP berichtete wiederholt) ziehen an einem Strang, weil sie erhalten (oder umnutzen) wollen, was erhaltenswert ist. Und bekommen nun Unterstützung von der KJG. Kein kleiner Verband! "Wir haben 130 Mitglieder", berichtet Kristina Bodden. "Die KJG ist eine Gruppe junger ehrenamtlicher Helfer, die sich für die Jugendarbeit in Goch einsetzt."

Ferienlager und Pfingstwochenenden für Kinder, Gemeindegrillen im Pfarrgarten (voriges Jahr waren 150 Gäste dabei), Kinderkarneval im Liebfrauensaal mit 250 Mädchen und Jungen, Liturgische Nacht, Osterfeuer, "Action-Tag" für Mädchen, für Kommunionkinder, Filmnachmittage, Jugend- und Familiengottesdienste — die Liste der Aktivitäten ist lang. Und vom 7. bis 10. Mai macht die KJG auch bei der großen 72-Stunden-Aktion mit, für die gute Sache.

Nicht auszudenken, wenn die Organisation heimatlos werden würde. Aber das gilt letztlich für alle Vereine und Verbände, die mit Liebfrauenkirche, -saal und -pfarrheim verwurzelt sind.

(RP)
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