Handball Die jungen Wilden beim ATV

Die Damenmannschaft des TV Aldekerk zählt zur jüngsten in der Oberliga. Der Verein setzt dabei bewusst auf Eigengewächse – und der Erfolg gibt ihm recht. Morgen gegen TD Lank möchte das Team Platz vier behaupten.

Nach dem letzten Heimsieg gegen den Tabellendritten aus Mettmann freuten sich die Aldekerker Oberliga-Handballerinnen wie die Schneekönige über den Erfolg. Sie stürmten auf ihre Torhüterin zu, bildeten ein wildes Knäuel und umarmten sich ausgiebig – verbunden im Glücksgefühl des Erfolges, die Chemie stimmt im Team, das mit einem Durchschnittsalter von knapp 22 Jahren zu den jüngsten in der vierthöchsten Liga zählt.

Beim ATV gereift

Der derzeitige vierte Tabellenplatz ist das Ergebnis einer langen Aufbauarbeit beim TV Aldekerk und verdient Respekt. "Der Großteil der Spielerinnen hat beim TV Aldekerk mit dem Handballspielen angefangen", erinnert sich Frauenobmann Nils Waltereit gerne zurück. Schon in der Jugend des ATV spielten viele der heutigen Spielerinnen zusammen und feierten ihre Erfolge gemeinsam. Oberligaspielzeiten, eine Niederrhein- und eine Westdeutsche Meisterschaft und sogar ein Jahr Spielzeit in der Regionalliga, der höchsten Spielklasse im Jugendhandball, stehen in der Vita jeder Einzelnen. Neben den Eigengewächsen stehen Spielerinnen wie Sofia Bergmayer, Stefanie Penzenstadler oder Verena Wolf im Oberligateam, die schon seit vielen Jahren zum Verein zählen. Einziger echter Neuzugang war Torfrau Anna Ormann, die zu Saisonbeginn aus Lintfort zum Team kam und sich als echte Verstärkung erwies.

Mit Trainer Jörg Hermes sitzt schlussendlich ein Mann an der Seitenlinie, der bereit und geduldig genug war und ist, die Vorgaben der Vereinsführung umzusetzen. "Wir haben es geschafft, aus diesen jungen Spielerinnen ein schlagkräftiges Oberligateam zu formen" sagt Hermes, "und diesen Weg, auf die eigene Jugend zu setzen, werden wir weiter gehen."

Das Konzept des Vereins, durch eine gute Jugendarbeit mit qualifizierten Trainern Nachwuchs für die Seniorenabteilung zu stellen, trägt Früchte. "Wir wollen für unser Oberligateam keine Spielerinnen aus anderen Vereinen nach Aldekerk holen, weil wir die Spielerinnen von Morgen, die weiter gefördert und gefordert werden wollen, heute schon in unseren Jugendteams haben", sagt Waltereit. Rückschläge bleiben dabei nicht aus und werden sich bestimmt auch weiterhin immer mal wieder einstellen. So wie in der vergangenen Woche, als die Mannschaft gegen den Vorletzten aus Kempen keine gute Leistung zeigte und eine deftige Niederlage einstecken musste. Doch gegen den Aufsteiger aus Lank, der morgen am 17 Uhr Gegner in der Vogteihalle ist, soll das wieder anders aussehen.

Der Gast ist bestimmt kein einfacher Gegner, doch mit einer Trotzreaktion und dem Besinnen auf gute Tugenden, die das Team in den erfolgreichen Spielen auszeichnete, sind zwei Punkte drin.

Schon einmal im Laufe der Saison, als plötzlich nichts mehr lief und ein Abrutschen in der Tabelle drohte, hielten die Frauen um Sabrina, Prisca, Elin, Stefanie, Annika und all die anderen zusammen und zogen sich am eigenen Schopf aus der Krise.

(RP)
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