Fußball Chinesen in Regionalliga: "Tecki" dachte an Scherz

Straelen · Als Hermann Tecklenburg die Nachricht hörte, hielt er sie für einen Aprilscherz. "Ich musste erst einmal lachen, denn das ist schon eine verrückte Idee", sagt der Vorsitzende des SV Straelen.

 Hermann Tecklenburg, Vorsitzender des SV Straelen, spricht von einer "verrückten Idee".

Hermann Tecklenburg, Vorsitzender des SV Straelen, spricht von einer "verrückten Idee".

Foto: Seybert

Die Meldung, dass die chinesische U-20-Nationalmannschaft bald in der deutschen Regionalliga Südwest spielen wird, war in Fußballerkreisen gestern das Gesprächsthema. "Ich denke, dass das für die Vereine dort durchaus interessant ist", meint "Tecki" Tecklenburg. Immerhin gebe es 15.000 Euro "Schmerzensgeld" pro Club. Zudem würden die Chinesen sicher zahlreiche Zuschauer mitziehen. "Aus unserer Zeit in der früheren Oberliga habe ich die Erfahrung gemacht, dass gegen die Amateurmannschaften der großen Clubs kaum Zuschauer kommen", so der Fußball-Funktionär.

Wenn der SV Straelen gegen die Amateure von Leverkusen spiele, kämen vielleicht 200 Zuschauer. "Aber wenn du da gegen eine U-20-Nationalmannschaft aufläuft, hast du bestimmt 1000 Fans auf der Anlage." Für Tecklenburg ist die Initiative eine "mutige, innovative Sache". Das werde auch eine einmalige Angelegenheit bleiben. "Ich glaube, es geht da mehr um eine politische Geschichte. Die Beziehungen zu China werden für Deutschland immer wichtiger, denn wir brauchen neue, starke Partner." Vor allem weil die Beziehung zu den USA derzeit immer schwieriger werde.

Vom rein Sportlichen her ist es für ihn gerechtfertigt, die Chinesen in der vierthöchsten Klasse einzustufen. "Ich bin sicher, dass das Team stark genug ist, um unter den ersten Fünf zu landen." Die Frage ist allerdings, wo denn das Auswärtsspiel ausgetragen wird. Schließlich können die Teams ja schlecht nach China fliegen. Tecklenburg geht davon aus, dass das Team in Deutschland einen festen Standort beziehen wird, um dort zu trainieren, zu wohnen und eventuell auch die "Heimspiele" auszutragen. Und hier zeigt sich Tecklenburg auch gleich als findiger Unternehmer. "Also wenn sie wollen, können sie gerne für ein Jahr in den Straelener Hof einziehen und bei uns trainieren, in Absprache mit dem Vorstand", ist der scherzhafte Vorschlag des SVS-Vorsitzenden. Für die Chinesen spiele Geld ja keine Rolle. So seien sicher 100.000 Euro zu machen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort