Einbruchsversuch Geldautomat – Sprengung misslingt

Erkrath · Ein Alarm schlägt die Männer in die Flucht. Kurz zuvor hatten Unbekannte an Streifenwagen die Reifen aufgeschlitzt. Waren es dieselben Täter?

 Unser Archivbild zeigt einen Einsatz in Neuss vom Oktober. Auch da blieb es bei dem Versuch, den Geldautomaten zu sprengen.

Unser Archivbild zeigt einen Einsatz in Neuss vom Oktober. Auch da blieb es bei dem Versuch, den Geldautomaten zu sprengen.

Foto: Bothe/Daniel Bothe

In der Nacht zu Freitag (1. März) haben zwei Männer versucht, den Geldautomaten einer Bank am Hochdahler Markt in Erkrath zu sprengen. Wie die Kreispolizei Mettmann berichtet, brachen zwei dunkel gekleidete Männer gegen 3.10 Uhr die Scheibe einer Eingangstüre zu dem Geldinstitut am Hochdahler Markt auf. Sie gelangten so in den Vorraum der Bank. Dort sind die Geldautomaten aufgestellt. Als ein Einbruchsalarm auslöste, ließen die beiden Täter von ihrem weiteren Vorhaben ab und flüchteten.

Der durch den Alarm herbeigerufene Sicherheitsdienst des Geldinstituts informierte die Polizei. Noch bei der Anfahrt zum Hochdahler Markt konnte die Besatzung eines Streifenwagens zwei maskierte Männer beobachten, wie diese zu Fuß durch eine Unterführung in Richtung Trillser Graben rannten und von dort aus vermutlich mit einem Motorrad oder Motorroller in ein nahegelegenes Waldgebiet flüchteten.

Im direkten Umfeld der Bank stellten die Beamten zwei Gaskartuschen mit einer selbst gebauten Zündvorrichtung sicher, die offenbar dazu verwendet werden sollten, einen der Geldautomaten in der Bank zu sprengen. Trotz einer intensiven Fahndung, auch mit Hilfe eines Polizeihubschraubers, konnten die zwei Männer entkommen. Einer der beiden Täter war etwa 1,70 Meter groß, auffallend schlank und dunkel gekleidet.

Nur wenige Minuten vor der Tat kam es an einer nur wenige hundert Meter von der Bank entfernt gelegenen Polizeidienststelle zu einem weiteren Vorfall. Gegen 3 Uhr beobachteten Mitarbeiter der Polizeiwache dort zwei Männer, die an zwei Funkstreifenwagen und einem zivilen Fahrzeug die Reifen zerstachen. Die Polizei sieht nun einen direkten Tatzusammenhang zu der versuchten Geldautomatensprengung als wahrscheinlich an: „Möglicherweise handelte es sich um eine Vorbereitungstat, um ein schnelles Einschreiten und Verfolgungsmaßnahmen der Polizei zu behindern“, erläutert der Sprecher der Kreispolizei, Daniel Uebber. „Da steckt schon ein hohes Maß an krimineller Energie hinter.“

Die Polizei fahndet nun nach den beiden Unbekannten. Ob es sich um dieselben Täter handelt, die Mitte Januar dieses Jahres einen Geldautomaten in Ratingen gesprengt haben, ist noch unklar. „Es handelt sich dabei um ein landesweites Phänomen. Die Täter sind meist regional tätig und nicht beschränkt auf einzelne Städte“, berichtet Uebber. Die Kreispolizei arbeitet nicht alleine an dem Fall: Alle Erkenntnisse laufen im Landeskriminalamt (LKA) NRW bei einer eigens gegründeten Ermittlungskommission „EK Heat“ zusammen. Das englische Wort „Heat“ steht für Hitze. Die Einsatzgruppe ermittelt bereits seit 2015 gegen Banden, die aus den Niederlanden kommen sollen. Die Spurensicherung der Polizei war am Freitagmorgen abgeschlossen, die Spuren werden nun ausgewertet. Außerdem sollen noch Anwohner befragt werden.

Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 02104 9480-6450 entgegen.

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