Ratingen Täter sprengen Geldautomaten

Ratingen · Im Eingangsbereich des Real-Einkaufsmarktes in Ratingen West kam es zur Detonation. Farbstoff wurde freigesetzt.

 Dies ist der mit Gas gesprengte Geldautomat im Innenbereich des Real-Einkaufsmarktes in Ratingen West. Über die Höhe der Beute wurde nichts bekannt.

Dies ist der mit Gas gesprengte Geldautomat im Innenbereich des Real-Einkaufsmarktes in Ratingen West. Über die Höhe der Beute wurde nichts bekannt.

Foto: Achim Blazy

WEST Es geschah am frühen Donnerstagmorgen, genau um 2.04 Uhr: Im Bereich des Haupteingangs eines Real-Einkaufsmarktes an der Straße Am Sandbach in Ratingen West kam es zur Sprengung eines Geldautomaten. Laut Polizei waren es wahrscheinlich mehrere bislang noch unbekannte Straftäter, die sich durch das Aufbrechen der verglasten Eingangsschiebetüren Zutritt zu dem Markt verschafft hatten.

Nach bisherigen Erkenntnissen wurde dort ein Geldautomat, vermutlich nach vorheriger Einleitung brennbarer Gase, zur Detonation gebracht. Aus dem dadurch vollkommen zerstörten Automaten verschwand ein Geldbetrag in bislang noch unbekannter Höhe, teilte die Polizei gestern mit.

 Ein Teil des Eingangsbereiches bei Real wurde abgesperrt.

Ein Teil des Eingangsbereiches bei Real wurde abgesperrt.

Foto: Blazy Achim

Zusätzlich entstand erheblicher Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro am Geldautomaten sowie im Eingangsbereich des Einkaufsmarktes.

Obwohl zur Tatzeit in einem hinteren Bereich des Marktes gleich mehrere Mitarbeiter mit Um- und Aufräumarbeiten beschäftigt waren und durch das laute Explosionsgeräusch sowie eine spürbare Druckwelle im Gebäude auf die Tat aufmerksam wurden, konnten die Straftäter mit der Beute dennoch unbeobachtet und unerkannt entkommen. Auch sofort eingeleitete, intensive Fahndungsmaßnahmen der schnell alarmierten Polizei führten bisher nicht zu einem schnellen Erfolg.

Carsten Möller, der Leiter des Einkaufsmarktes, betonte gestern auf RP-Anfrage: "Die Mitarbeiter, die zur Tatzeit im Haus waren, befanden sich rund 200 bis 300 Meter von der Detonation entfernt." Nach RP-Informationen werden die Videoaufnahmen zurzeit ausgewertet. Möller und sein Team sind ohnehin seit längerem für das Thema sensibilisiert, weil es überregional in der Vergangenheit immer wieder zu Sprengungen in SB-Warenhäusern gekommen ist. Zuletzt habe es im Stadtteil West einen ähnlichen Fall gegeben, betonte Möller, "da wurde der Automat der Deutschen Bank gesprengt".

Immerhin: Es gibt erste, möglicherweise verwertbare Spuren. Zeugen haben am Abend vor der Tat einen verdächtigen blauen VW Golf (Typ IV) unmittelbar vor dem Haupteingang des Einkaufsmarktes beobachtet, in dem sich drei als südeuropäisch beschriebene Männer befanden, die sich lange Zeit dort aufhielten.

Bei der Sprengung des Geldautomaten wurden in dessen Geldbehältern Farbpatronen ausgelöst, deren Farbstoff nicht nur das gestohlene Geld, sondern wahrscheinlich auch die Täter beim Abtransport der Beute markierte. Spuren dieses Farbstoffes konnte die Polizei bis zum Parkplatz des Marktes verfolgen, wo sie offenbar am vorherigen Abstellort eines geflüchteten Täterfahrzeugs enden.

Bisher liegen der Ratinger Polizei noch keine konkreten Hinweise zu Identität, Herkunft und Verbleib der Täter oder deren benutztes Fahrzeug vor. Maßnahmen zur Spurensicherung am Tatort sowie weitere polizeiliche Ermittlungen wurden veranlasst und dauern aktuell weiterhin. Sachdienliche Hinweise dazu nimmt die Polizei in Ratingen, Telefon 02102/9981-6210, jederzeit entgegen.

(RP)
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