Rees Storchenpaar hat Nachwuchs

Rees · Mindestens zwei Küken sind im Nest bei Schöttler in Haldern. Das hat Biologe Hans Glader beobachtet. Fraglich ist, ob sie durchkommen. Dem kalten und nassen Wetter sind schon viele Artgenossen zum Opfer gefallen.

 Balzen in Haldern: Das Storchenpaar hat sich auf dem Horst häuslich eingerichtet und Erfolg beim Brüten gehabt. Mindestens zwei Küken sind aktuell im Nest.

Balzen in Haldern: Das Storchenpaar hat sich auf dem Horst häuslich eingerichtet und Erfolg beim Brüten gehabt. Mindestens zwei Küken sind aktuell im Nest.

Foto: Glader

Es ist eine echte Natursensation für das Lindendorf. Erstmals hat sich hier ein Storchenpaar niedergelassen. Wie berichtet, hatte Franz Schöttler den Horst in der Nähe des Battenbergturmes errichtet. Schon wenig später hatte sich tatsächlich ein Pärchen eingefunden, das sofort großes Interesse auf sich zog. Sogar ins Fernsehen hat es das Halderner Storchenpaar schon geschafft.

Und jetzt kann Biologe Hans Glader die nächste Überraschung melden: Als er sich am Wochenende den Horst aus der Nähe ansah, entdeckte er darin zwei Küken. "Sie sind etwa ein bis zwei Wochen alt", berichtet Glader, der regelmäßig am Nest vorbeischaut. Offen ist aber, ob die Tiere überleben.

Küken in Hüthum sind tot

Denn bisher waren die Bedingungen für Storchennachwuchs mehr als schlecht. In der Dingdener Heide sind alle vier Küken gestorben, obwohl sie nach dem Schlüpfen "topfit" waren, wie Glader berichtet. "Aber sie haben das kalte Wetter nicht überstanden", berichtet er. Denn erst nach vier Wochen bilden die Vögel ihr Federkleid aus, die Daunen der Küken sind kein echter Schutz gegen die Kälte. Hinzu kam diesmal der lang anhaltende Regen. Dadurch saugt sich das Daunenkleid voll wie ein Schwamm. Kommt noch Kälte hinzu, sterben die Küken an Lungenentzündung. Das Tragische sei wohl auch gewesen, dass die Küken inzwischen zu groß "zum Hudern" geworden waren. So heißt es, wenn sich die Storcheneltern bei äußerer Gefahr schützend auf ihren Nachwuchs setzen und ihn wärmen.

Auch in Hüthum sind alle drei Jungstörche Anfang Juni der Kälte und dem Dauerregen zum Opfer gefallen. Dabei waren die Tiere dort bereits fünf Wochen alt. Ob Küken durchkommen, hängt eben von vielen Faktoren ab.

Zu den Überlebenschancen der Halderner Storchenkinder wagt Glader daher auch noch gar keine Prognose. "Die große Kältewelle ist überstanden, aber jetzt darf es nicht noch weiter so viel regnen", sagt er. Offen ist auch, ob nicht noch das ein oder andere Küken schlüpft. Auch in der Dingdener Heide gab es im letzten Jahr noch einen "Nachzügler". Den ließen seine großen Geschwister aber gar nicht ans Futter. Er ging ein.

Glader würde sich freuen, wenn der Halderner Nachwuchs überleben würde. "Fest steht schon, dass wir die Vögel dann auch beringen werden", sagt der Biologe.

(RP/rl)
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