Rees Neue Idee fürs NIAG-Gelände

Rees · Manchmal ist es ganz gut, wenn eine Versammlung wie die des CDU-Ortsverbandes Rees eher in kleinem Rahmen stattfindet. Denn dann kommen Ideen auf den Tisch, über die im großen Kreis gar nicht gesprochen worden wäre.

Bei der letzten CDU-Ortsversammlung hatte Ex-Ratsherr Herbert Venhofen eine recht ungewöhnliche Idee zur Zukunft des NIAG-Geländes mitgebracht. "Die Stadt könnte doch das Bauland an der Lindenallee verkaufen und mit dem Geld dann das NIAG-Areal kaufen", schlug er vor. Und wenn die Stadt erst einmal Eigentümer des Geländes sei, könne sie auch bestimmen, was dort passiere. Beispielsweise könnte der Stadtpark in diese Richtung erweitert oder Parkplätze angelegt werden.

Bürgermeister Christoph Gerwers musste angesichts des ungewöhnlichen Vorschlags schmunzeln, gab aber zu: "Tatsächlich habe ich von einer solchen Idee auch schon gehört, wir werden sie im Hinterkopf behalten." Ob sie tatsächlich realistisch ist, ist freilich die Frage.

Auf jeden Fall machte der Bürgermeister in der Versammlung deutlich, dass es momentan beim NIAG-Projekt nicht so recht voran geht. Er sprach von einer Hängepartie. Projektentwickler Landmarken komme so recht nicht weiter, weil er Probleme habe, die Wohnungen zu vermarkten und einen attraktiven Ankermieter zu finden, der andere Geschäfte anzieht.

"Wir wollen weiterhin eine gesunde Mischung aus Wohnen und Einkaufen, das haben wir gegenüber Landmarken immer wieder deutlich gemacht", so Gerwers. Landmarken sei aktuell dabei, an neuen Plänen für das Areal zu arbeiten. Bekanntlich möchte das Unternehmen ein Einzelhandels-Center auf dem NIAG-Gelände bauen.

Breiten Raum nahm in der Versammlung auch die Neugestaltung des Reeser Marktplatzes ein und dabei vor allem die Frage: "Wie kann das finanziert werden?" Auch hier war Gerwers ungewöhnlich offen. "Die Luxus-Version würde 2,2 Millionen Euro kosten. Die haben wir nicht. Die abgespeckte Variante noch 1,5 Millionen Euro, auch die haben wird nicht."

Also sei Rees von Zuschüssen abhängig, die Kommune hofft auf rund 60 Prozent vom Land. Gleichzeitig müsse die Frage geklärt werden, ob die Anwohner Anliegerbeiträge bezahlen müssten, wenn der Markt umgestaltet wird. "Am liebsten wäre mir, wenn es keine Beiträge gibt, aber hier sind wir ans Baurecht gebunden. Und wenn das eine Erhebung von Beiträgen verlangt, kommen wir daran nicht vorbei", sagte Gerwers. Momentan werde das ganz genau geprüft.

Da die Finanzierung so schnell wohl nicht unter Dach und Fach gebracht werden kann, soll es eine Neugestaltung der kleinen Schritte geben. Erstes Ziel sei, die Autos vom Marktplatz herunter zu bekommen und an der Straße Am Markt neu anzuordnen.

(RP)
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