Duisburg Überraschungen hinter der Verkleidung

Duisburg · Je intensiver der Brandschutz in der Mercatorhalle kontrolliert wird, desto mehr Schlampereien treten zutage. Uwe Rohde erläuterte am Donnerstag im reaktivierten "Baubegleitenden Projektausschuss CityPalais", was er selbst nicht fassen kann. Der Chef von Duisburgs Immobilienmanagement (IMD) hatte die undankbare Aufgabe, über ein Erbstück zu reden, auf das er selbst wohl gerne verzichten würde. "Ich war bei der Entwicklung und beim Bau des CityPalais nicht eingebunden. Jetzt muss ist mich mit dem Objekt befassen", – ob er will oder nicht. Denn die Mercatorhalle im CityPalais gehört zu dem Immobilienbesitz der Stadt, den er mit seinem Mitarbeitern zu verwalten hat.

Je intensiver der Brandschutz in der Mercatorhalle kontrolliert wird, desto mehr Schlampereien treten zutage. Uwe Rohde erläuterte am Donnerstag im reaktivierten "Baubegleitenden Projektausschuss CityPalais", was er selbst nicht fassen kann. Der Chef von Duisburgs Immobilienmanagement (IMD) hatte die undankbare Aufgabe, über ein Erbstück zu reden, auf das er selbst wohl gerne verzichten würde. "Ich war bei der Entwicklung und beim Bau des CityPalais nicht eingebunden. Jetzt muss ist mich mit dem Objekt befassen", — ob er will oder nicht. Denn die Mercatorhalle im CityPalais gehört zu dem Immobilienbesitz der Stadt, den er mit seinem Mitarbeitern zu verwalten hat.

Der Baubegleitende Ausschuss hatte sich nach der Eröffnung der Mercatorhalle vor fünf Jahren aufgelöst und will nun den Skandalbau politisch aufarbeiten. Ebenso wie Rohde steht auch er vor einer Liste von Schäden, die immer länger wird. Die Politiker wollten von Uwe Rohde wissen, warum er zunächst die Wiedereröffnung des Kleinen Saals verkündete und wenig später einen Rückzieher machen musste. "Natürlich war das peinlich", so Rohde. Doch was sollte er machen, wenn drei Gutachter keine Bedenken gegen eine Öffnung hatten und im allerletzten Moment ein vierter auftauchte, der das alles ganz anders sah?

Sein Problem war eine Wand des kleinen Saals. Zwischen dem Mauerwerk und der Wandverkleidung gab es einen schmalen Spalt, durch den Leitungen schutzlos verlegt worden waren. Natürlich verboten — aber eine der Schlampereien, die seinerzeit beim Ausbau passierten. Während ein Gutachter der Ansicht war, es reiche, einen Brandmelder in dem Spalt zu installieren und die anderen beiden zustimmten, kam der vierte Fachmann, den die Gebäudeeigentümerin Hannover Leasing geschickt hatte, auf den letzten Drücker zu einer anderen Einschätzung.

"Wir können leider nicht ausschließen, dass wir hinter den anderen Wandverkleidungen weitere böse Überraschungen erleben", so Rohde. Und das bezieht sich nicht nur auf den Kleinen Saal, sondern auch auf seinen großen Nachbarn. Das größte Problem dabei: Die vorhandenen Pläne, Zeichnungen und Protokolle spiegeln nicht unbedingt die Realität wieder. Denn weil es so aussieht, als dass der städtische Projektleiter — aus welchen Gründen auch immer — mit Hilfe einiger Bausausführender und Verantwortlicher mit offenbar reichlich krimineller Energie gelogen und betrogen hat, hilft Rohde derzeit nur, aufzureißen, abzubauen und nachzuschauen. Selbst Stichproben können hier theoretisch über den tatsächlichen Zustand hinwegtäuschen.

Die jetzt vermuteten Betrügereien und Schlampereien wurden im wahrsten Sinne "zugemauert" oder so geschickt verdeckt, dass sogar Fachleute zunächst in die Irre geführt wurden. Vielleicht nahmen diese aber auch nur an, dass bei Duisburgs mehr als 40 Millionen Euro teuren Prachtbau ausgezeichnete Arbeit erwartet werden kann.

Rohde und seine Kollegen pflegten bis zum Bekanntwerden des Vorfalls mit dem fristlos gekündigten Stadtmitarbeiter, gegen die Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln, einen guten und offenen Kontakt. Zu keinem Zeitpunkt gab er ihnen Anlass, an seiner Loyalität und Fachlichkeit zu zweifeln. Als vor zwei Jahren bekannt wurde, dass die Treppenstufen im Rang wegen unschiedlicher Höhen und Breiten saniert werden müssen, schlichen sich die ersten Zweifel ein, aus denen dann sehr bald Gewissheit wurde.

(RP/ac)
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