Duisburg Von Mercatorhalle zum CityPalais

Duisburg · Mit der Eröffnung der neuen Mercatorhalle wird heute ein sichtbarer Schlussstrich gezogen unter ein stadtprägendes Projekt. An dessen Anfang stand 2001 die Überlegung, die alte Halle abzureißen, wogegen viele Duisburger auf die Barrikaden gingen.

Der alten Mercatorhalle trauern nach wie vor viele (vor allem ältere) Duisburger nach. Wenn wundert die Wehmut, war sie doch vier Jahrzehnte das Herz des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Ob Abschlussbälle oder Prinzenkürungen, ob Philharmonische Konzerte oder leichte Unterhaltung – Stars und Sternchen gaben sich dort seit 1962 die Klinke in die Hand. Freundschaften sind dort geschlossen oder gepflegt worden, und sogar Ehen nahmen ihren Anfang in dem Bau.

Als 2001 die Idee die Runde machte, die unrentable Halle abzureißen und ein neues Zentrum mit einem Spielkasino zu bauen, gab es eine bis dato noch nicht dagewesene Protestwelle mit Altoberbürgermeister Josef Krings an der Spitze. Doch aus der Idee wurde bittere Realität, als im November 2002 der damalige NRW-Bauminister Michael Vesper dem Abriss zustimmte. Da lag die Abschiedsveranstaltung, die der Verein ProDuisburg organisiert hatte, fast schon ein halbes Jahr zurück.

Denn immer wieder waren die Mercatorhallen-Pläne begleitet von Pech und Pannen. Mal drohte der Denkmalschutz, dem Neubauvorhaben einen Strich durch die Rechnung zu machen, dann sollte ein Bürgerbegehren den Abriss verhindern, später scheiterte am Hickhack mit Investoren, dass der Schließung ein schneller Abriss und ein Neubau des „urbanum“ folgten.

Nach dem Machtwechsel an der Stadtspitze vor zweieinhalb Jahren kam die überfällige Wende im Projekt. Im Eiltempo wurde ein neuer Investor verpflichtet, aus dem „urbanum“ wurde das CityPalais mit Mercatorhalle. Dem zügigen Abriss folgte im Mai 2006 das Richtfest, bei dem wohl nur die wenigsten überzeugt waren, dass der ehrgeizige Terminplan eingehalten wird. Doch die bauausführende LEG hielt Wort. Der 90 Millionen Euro schwere Rohbau wurde wie geplant an die Westdeutsche Spielbank Gesellschaft und die Stadt übergeben. Mit der Eröffnung des Casinos im Februar erlebte das Zentrum zwischen Landfermann- und Königstraße sein erstes Feuerwerk. Wenig später fand die offizielle Eröffnung der Geschäftsmeile statt, und heute öffnet die Mercatorhalle offiziell ihre Türen. Dazu gibt es in den nächsten Tagen ein dickes Festprogramm:

Heute, 19 Uhr, Festakt mit den Duisburger Philharmonikern und Howard Carpendale.

Sonntag, 22. April, 11 bis 17 Uhr, kostenlose Unterhaltung im Kleinen Saal, Führung durch die Halle.

Dienstag, 24. April, 17 Uhr, öffentliche Probe der Philharmoniker.

Mittwoch und Donnerstag, 25. und 26. April,20 Uhr, Philh. Konzert.

Freitag, 27. April, Kabarett und Pop mit Kai Magnus Sting und „The Pops“.

Sonntag, 29. April, Konzert des WDR Sinfonieorchesters.

Montag, 30. April, 20 Uhr, Tanz in den Mai mit Ü30-Party.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort