Duisburg Tragikomische Farce "Die Stühle" auf der Bühne
Duisburg · Die derzeit laufenden Festwochen "100 Jahre Theater Duisburg" sind in den 1950er Jahren angekommen (die RP berichtete). Für die Frage an den Zuschauer nach dem tieferen Sinn des Theaters gewählt wurde die tragikomische Farce "Die Stühle" ("Les chaises", deutsch von Jacqueline und Ulrich Seelmann-Eggebert) von Eugene Ionesco. Am Donnerstag, 18. Oktober, um 20 Uhr, ist Premiere der Duisburger Eigenproduktion.
Zur Erinnerung an die Handlung: Der Alte und seine Frau erwarten Gäste zu einer Abendgesellschaft: der Alte will sich mit einer Botschaft an die Welt wenden. Und tatsächlich versammeln sich die Stützen der Gesellschaft, um den vom Alten engagierten Redner zu hören. Immer mehr (imaginäre) Gäste treffen ein, für welche die Alten immer mehr Stühle heranschleppen müssen. Endlich beehrt sogar der Kaiser die Gesellschaft mit seiner Anwesenheit.
Ionesco schrieb sein Stück 1951. Anfangs floppte es, manchmal sollen mehr Stühle auf der Bühne als Besucher im Zuschauerraum gewesen sein. Erst fünf Jahre später trat das Stück mit einer neuen Inszenierung seinen Siegeszug an. Regisseur Michael Steindl folgt mit seinem Ansatz jetzt dem Ionesco-Zitat "Im Traum ist man immer in der Handlung". Die Zuschauer nehmen Platz auf der Bühne, mit Blick auf den Eisernen Vorhang. Die bewährte Ausstatterin Anja Müller konzentriert uns auf die Inselsituation. Dabei stehen knapp doppelt so viele Stühle auf der Bühne wie die 35 vom Autor empfohlenen.
Die beiden "Alten" sind hier Ute Zehlen und Michael Altmann. Sie studierten einst zur selben Zeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Beide waren im Duisburger Theater schon oft zu erleben, Michael Altmann unter anderem in den Eigenproduktionen "Enigma" (als Abel Znorko) und "Der Kaufmann von Venedig" (als Shylock). In "Die Stühle" stehen Ute Zehlen und Michael Altmann zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne.
Karten im Servicebüro des Theaters, Tel. (0203) 3009-100.
