Duisburg Symmetrisch und romantisch

Duisburg · Am Mittwoch übernimmt die Rheinoper ihren dreiteiligen Ballettabend "b.07" endlich in das Duisburger Stadttheater. Auf dem Programm stehen Werke von Martin Schläpfer, Hans van Manen und Regina van Berkel.

 Szene aus Frozen Echo von Regina van Berkel mit Ann-Kathrin Adam, Maksat Sydykov, Chidozie Nzerem und Florent Cheymol.

Szene aus Frozen Echo von Regina van Berkel mit Ann-Kathrin Adam, Maksat Sydykov, Chidozie Nzerem und Florent Cheymol.

Foto: gert weigelt (dor)

Am Mittwoch, 14. Dezember, um 19.30 Uhr, übernimmt die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg ihren dreiteiligen Ballettabend "b.07" endlich in ihr hiesiges Haus. Wie meistens hat Ballettdirektor Martin Schläpfer Werke von Vorbildern und Kollegen mit einer eigenen Choreographie kombiniert.

Es beginnt mit dem 1994 beim Holland Festival uraufgeführten Meisterwerk "Compositie" von Hans van Manen auf "Eros Piano" für Kammerorchester und Klavier von John Adams und das womöglich noch minimalistischere Klavierstück "Madame Presse died last week at ninety" von Morton Feldman.

Acht Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich hier in perfekter Spiegelsymmetrie um zwei quadratische Tische. Wie in einer Arena der Beziehungen und Gefühle entfaltet sich zwischen den Paaren ein rituelles Spiel, hinter dessen lasziv-unterkühlter Fassade immer wieder eine harte, gefährlich lauernde Erotik hervorbricht.

Im zweiten Teil des Abends versetzt Regina van Berkel den Zuschauer in die Science-Fiction-Welt eines unwirtlichen Planeten. Sie kreierte ihre Arbeit "Frozen Echo" in Wechselwirkung mit dem niederländischen Komponisten Theo Verbey. Der "überschrieb" dafür ein älteres Werk: die 2004 entstandene Partitur "Schaduw" arbeitete er weiter aus, "schattierte" sie anders, indem er weitere Instrumente hinzunahm. Er schuf so eine zitatreiche Musik, die Assoziationen weckt wie Filmmusik.

Stück überarbeitet

Schließlich hatte sich Martin Schläpfer für sein Stück "Robert Schumann Tänze" die Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 "Rheinische" eben von Schumann vorgenommen. Er zeigt darin, dass diese fünfsätzige Sinfonie nicht nur ein heiteres Werk ist, und selbstverständlich geht es darin auch um Schumanns Düsseldorfer Dreiecksverhältnis mit Gattin Clara und Protegé Johannes Brahms.

Allerdings hat der Choreograph sein Werk nach der Uraufführung im Februar in Düsseldorf jetzt für Duisburg noch einmal überarbeitet. — Die Duisburger Philharmoniker (und der Pianist Dirk Wedmann) werden bei der Premiere erstmals von der amerikanischen Dirigentin Catherine Rückwardt geleitet. In den letzten zehn Jahren war sie Generalmusikdirektorin in Mainz, wo ihre intensive Zusammenarbeit mit Martin Schläpfer begann. Da darf man gespannt sein.

Um 18.30 Uhr wird im Opernfoyer eine Ausstellung mit Ballett-Motiven von Gert Weigelt eröffnet. Der Hausfotograf der Rheinoper zeigt "96 Füße — eine Compagnie". Zur Einführung spricht Raimund Stecker, Direktor des Lehmbruck-Museums. Für 19 Uhr lädt die Rheinoper zu einer kostenlosen Einführung in den Ballettabend ein.

(hod)
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