Fußball 5. Mai 1963: "Pitters" Traumtag

Am Freitag wird Dieter Danzberg runde 70 Jahre alt / Erinnerungen an den kantigen Stopper werden wach, der mit seinen Treffern für den Sprung in die Bundesliga sorgte / Rudi Gutendorf und viele alte Kameraden erscheinen heute zur Gratulation in Osterfeld.

 Maurice Exslager freut sich über eine große Unterstützung.

Maurice Exslager freut sich über eine große Unterstützung.

Foto: rpo Falk Janning

Jeden Monat treffen sie sich in der Clubgaststätte an der Westender Straße zum gemütlichen Beisammensein, die ehemaligen MSV-Spieler und ihre begleitenden Gattinnen. Bernard Dietz mit Ehefrau Petra scheut den weiten Weg aus dem Münsterland an jedem ersten Mittwoch nicht. Michael Bella und Gattin Edeltraut sind immer dabei, "Bobbel" Büssers mit seiner Heike oder Detlef Pirsig, Oldtimer Günter Preuß mit seiner Uschi tauchen auch regelmäßig ein in die starke Gemeinschaft, in der alte Erinnerungen ausgetauscht werden.

In der sich auch der ehemalige Spieler und Trainer Willibert Kremer ausgesprochen wohlfühlt wie Toni Burghardt, der Abwehr-Chef der ersten Bundesliga-Jahre. Mittlerweile gehört der frühere langjährige Masseur Gerard Kuipers auch zur illustren Gesellschaft. Vollständigkeit bei der Aufzählung altbekannter Namen wird hier nicht erhoben.

Bewegte Karriere

Aber heute gilt das Augenmerk einem besonderen Mann: Dieter "Pitter" Danzberg wird runde 70 Jahre alt. Natürlich zählt er zum Gründerkreis der Ehemaligen. Der immer noch körperlich kantige "Stopper", der auf eine bewegte Karriere zurück blicken kann, auf manche schmerzhafte Verletzung auch, sorgte seinerzeit mit Toren auch dafür, dass sich 1963 eine Nachricht in Meiderich wie ein Lauffeuer verbreitete: "Ihrem Bundesliga-Aufnahmeantrag wurde stattgegeben. Deutscher Deutsche Fußball-Bund. Passlack."

Der Treffer von entscheidender Bedeutung fiel im Spiel gegen Hamborn 07. Es war am 5. Mai ´63: "Ich ging nach vorne, um noch mal was zu versuchen." Das klappte. Nach "Eia" Krämers Freistoß hämmerte der "Pitter" den Ball aus kurzer Distanz ins 07-Tor, das auch ein gewisser Rolf Schafstall nicht verhindern konnte. Das war der Türöffner für den Sprung in die neue Bundesliga. Eine Woche zuvor hatte "Pitter" Danzberg bei Viktoria Köln gegen Spielende schon zwei Tore erzielt.

Als die Fans neulich bei einer Schauinsland-Aktion die MSV-Legenden wählten, gehörte Danzberg natürlich dazu. Autogramme von ihm waren immer noch hoch im Kurs. Als Sportlehrer an einer Hamborner Schule, vermittelt von Werner Konrad, hatte er bis zu seiner Pensionierung einen "Bombenjob", wie er rückblickend sagt. Seine Frau Erika und Tochter Gabriele waren aber froh, dass sich der Rummel von einst auflöste.

Danzberg hat eine bewegte Karriere hinter sich. "Ich bin zufrieden", sagte er gestern. Vor allem, wenn die alten Kamerden heute in Osterfeld im "Waldhof" zur Gratulation erscheinen — allen voran Rudi Gutendorf, der sich den 70. Geburtstag des ehemaligen Schützlings nicht entgehen lässt.

Was geht dem heute 70-Jährigen Dieter Danzberg an seinem runden Geburtstag durch den Kopf? "Dass die Familie und ich gesund bleiben, das ist das höchste Gut."

(RP)
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