Duisburg Rubinstein und Kaddor: Dialog zwischen Judentum und Islam

Duisburg · Auf Einladung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Duisburg, Mülheim, Oberhausen und der Katholischen Familienbildungsstätte Duisburg sind am Montag, 23. September, um 20 Uhr, Lamya Kaddor und Michael Rubinstein in der Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße 5-7 (Stadtmitte) zu Gast. Dort stellen sie ihr gemeinsames Buch "So fremd und doch so nah. Juden und Muslime in Deutschland" erstmals dem Publikum vor.

 Die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde in Duisburg, Michael Rubinstein, stellen am Montag ihr gemeinsames Buch in der Zentralbibliothek vor.

Die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde in Duisburg, Michael Rubinstein, stellen am Montag ihr gemeinsames Buch in der Zentralbibliothek vor.

Foto: uwe ziss (patmos)

Lamya Kaddor und Michael Rubinstein leben und arbeiten in ihrem Geburtsland Deutschland und sind zu Hause in einer Glaubensgemeinschaft, die sie zu "Anderen" werden lässt, wie sie schreiben. Besser als es Statistiken zeigen, wissen sie, wie es um Integration in Deutschland steht. In ihrem Buch zeigen sie, dass sich die islamische und die jüdische Kultur zwar voneinander unterscheiden, jedoch nicht unvereinbar sind. Einige ihrer Fragen sind: Wo liegen die Herausforderungen der Gesellschaft, in der Christen, Juden und Muslime gemeinsam leben? Was können die Kirchen im Umgang mit anderen religiösen Glaubensgemeinschaften besser machen? Welche Verantwortung kommt dabei den Juden und Muslimen zu? Ihr gemeinsames Buch haben Lamya Kaddor und Michael Rubinstein als eine Art "aufgeschriebenen Dialog" herausgegeben. Abwechselnd schreiben die beiden jeweils ein Einleitungskapitel zu brisanten Themen wie beispielsweise "Gewalt und Terror im Namen der Religion", dann folgen die jeweiligen, meist etwas kürzeren Stellungnahmen, die jeweils namentlich gekennzeichnet sind. So kommt ein wirklicher Austausch von Argumenten zustande. Die beiden haben dabei durchaus unterschiedliche Standpunkte, doch spürt man stets, dass der Versuch, die Position des anderen zu verstehen, ernst genommen wird. Und da schadet es gar nicht, dass es beim Diskurs gelegentlich auch humorvoll zugeht.

Michael Rubinstein, 1972 in Düsseldorf geboren, braucht man in Duisburg kaum noch vorzustellen. Der studierte Diplom-Medienwirt ist seit zehn Jahren Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen, die ihr Zentrum am Duisburger Innenhafen hat. Im vergangenen Jahr kandidierte Rubinstein für das Oberbürgermeisteramt, was im Buch übrigens bei Gelegenheit erwähnt wird. I

Die muslimische Religionspädagogin und Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor, geboren 1978 in Ahlen, ist Mitglied im Vorstand des Liberal-Islamischen Bundes und publiziert in der Wochenzeitung "Die Zeit" sowie in der "Süddeutschen Zeitung". 2010 wurde sie zu einer der einflussreichsten muslimischen Frauen Europas gewählt.

Das Buch "So fremd und doch so nah" ist im renommierten Patmos-Verlag erschienen (183 Seiten, 17,99 Euro). Karten zur Veranstaltung gibt es im Vorverkauf an der Erstinformation der Zentralbibliothek (Düsseldorfer Straße 5). Der Eintritt, der zu Gunsten der Kinderbibliothek der Stadtbibliothek gespendet wird, beträgt vier Euro im Vorverkauf und fünf Euro an der Abendkasse.

(RP)
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