Duisburg Schon als Kind eine richtige Leseratte

Duisburg · Wiebke Böhm, der neuen Leiterin der Stadtteilbibliothek Großenbaum, ist die Nachwuchsarbeit mit jungen Menschen wichtig.

 Wiebke Böhm arbeitet bereits seit Oktober 2010 in der Großenbaumer Filiale der Stadtbibliothek Duisburg.

Wiebke Böhm arbeitet bereits seit Oktober 2010 in der Großenbaumer Filiale der Stadtbibliothek Duisburg.

Foto: ralf Hohl

Großartig umstellen musste sich die neue Leiterin der Schul- und Stadtteilbibliothek an der Gesamtschule Süd in Großenbaum nicht. Seit Oktober 2010 arbeitet Wiebke Böhm bereits in der Großenbaumer Filiale. Jetzt leitet die ausgebildete Bibliotheks-Assistentin die an die Gesamtschule angegliederte Zweigstelle.

Wiebke Böhm war schon als Kind eine Leseratte und hatte früh Spaß und Freude am Lesen, erzählt sie. Bereits in jungen Jahren sei sie Dauerkunde in der Rheinhauser Stadtbibliothek gewesen. Um ihre Arbeitsstelle im Süden Duisburgs zu erreichen, muss sie jeden Morgen über den Rhein, denn die jetzt in Rumeln lebende Mutter einer sechsjährigen Tochter ist ihrer Heimat auf der anderen Rheinseite bis heute treugeblieben.

Nachdem Wiebke Böhm im Rahmen der Berufsorientierung zwei Praktika in der Duisburger Stadtbibliothek absolviert hatte, war ihr endgültig klar, "dass die Arbeit in der Bibliothek genau das Richtige ist", sagt sie. Das Besondere an der Großenbaumer Bibliotheks-Zweigstelle sei, dass sie zwar wie alle übrigen Filialen allen Bürgern offen stehe, aber dennoch eng mit der Gesamtschule zusammenarbeite. "Die Gesamtschule Süd ist eine Ganztagsschule, viele Schüler verbringen die unterrichtsfreie Zeit bei uns", freut sich Böhm über den Zuspruch und das Interesse und fügt ergänzend hinzu: "Wir hoffen, dass dadurch bei den Schülern der Spaß am Lesen geweckt wird."

So ganz überlässt man das aber nicht dem Zufall. Mit Bibliotheksführungen, die in Zusammenarbeit mit der Schule ab der fünften Klasse durchgeführt werden, wird den Schülern bewusst gemacht, was eine Bibliothek ist und wie sie funktioniert. Und auch schon für Kindergarten- und Grundschulkinder würden Führungen angeboten, die natürlich altersgerecht aufgebaut seien, erläutert Böhm. Ältere Schüler nutzten die Bücherei durchaus schon "professionell", wie sie sagt. Themen aus dem Unterricht würden hier recherchiert und die so gewonnenen Erkenntnisse in den Arbeiten verwendet.

Aber auch sonst bietet die Großenbaumer Bibliothek Einiges. Das "Leseförderungs-Programm" richtet sich an Schüler der Klassen eins bis vier. Dort werden Kinder, die Defizite beim Lesen haben, in Zusammenarbeit mit ehrenamtlich tätigen Lesepaten gefördert. In sechs Unterrichtsstunden über jeweils sechs Wochen arbeiten die Lesepaten individuell mit den Kindern, um deren Lesefähigkeit zu verbessern.

Aber auch für die Kleinsten ist die Großenbaumer Bücherei offen. Beliebt ist das "Bilderbuchkino". Bei dieser Veranstaltung, die alle zwei Monate stattfindet, wird jeweils eine Geschichte vorgelesen und die dazugehörigen Illustrationen mit einem Projektor auf eine Leinwand geworfen.

Dieser "Vorlesespaß" richtet sich an Kinder ab vier Jahren. Vorgelesen wird aber auch sonst noch in Großenbaum. Zweimal im Monat lesen Vorlesepaten aus Bilder- und Kinderbüchern vor. Passend zur jeweiligen Geschichte wird anschließend gemeinsam gebastelt.

Ein relativ neues Projekt ist "Mimis englischer Spielnachmittag", das in Zusammenarbeit mit der Berlitz-Sprachschule durchgeführt wird. Dort werden auf spielerischer Weise, verbunden mit Basteln, Singen, Malen und Spielen, den Jüngsten Anfänge der englischen Sprache nahe gebracht. "Da sind noch ausreichend Plätze vorhanden", sagt Wiebke Böhm, die sich freuen würde, wenn noch mehr Kinder dieses Angebot wahrnehmen würden. Der "englische Spielnachmittag" richtet sich an Kinder von fünf bis sieben Jahren.

(RP)
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