Duisburg Hildegardis plant für die Jungen

Duisburg · Das St.-Hildegardis-Gymnasium an der Realschulstraße ist als reine Mädchenschule in bischöflicher Trägerschaft in der Stadt bestens etabliert. Doch ab dem nächsten Schuljahr werden erstmals auch Jungen angenommen. "Bi-Edukation" nennen die Verantwortlichen der Schule das neue Modell.

"Die Devise lautet: Getrennt lernen, gemeinsam leben, aufeinander zugehen", sagt Schulleiter Dr. Christoph Oster. Mit der Tradition wolle das Gymnasium aber nicht gewaltsam und völlig brechen: Es wird zunächst getrennte Klassen für die Jungen und die Mädchen an der Schule geben – mit Ausnahme des Fachs Religion. Ab der sechsten Klasse folgt eine Zusammenführung im Fremdsprachenunterricht. Gänzlich aufgehoben wird die Trennung spätestens ab der Oberstufe, wenn sich die Schülerinnen und Schüler für bestimmte Wahl- und Pflichtfächer im Kurssystem entscheiden müssen.

Der Grund für die Aufgabe der reinen Mädchenschule liegt laut der Schulleitung in freigewordenen Kapazitäten. "Durch den doppelten Abiturjahrgang haben zwei Jahrgänge die Schule verlassen und nur einer kam nach. So hatten wir nummerisch gesehen 60 Plätze mehr zur Verfügung", so Schulleiter Christoph Oster. Aufgrund der Nachfrage zahlreicher Eltern sei im Bistum Essen schon seit längerer Zeit überlegt worden, eine reine Jungenschule einzurichten. Mit dem "Bi-Edukation"-Modell sei ein Mittelweg gewählt worden. Die Schulleitung hat bereits jetzt eine große Nachfrage von Eltern von Jungen registriert. "Das Interesse ist deutlich größer als in den letzten Jahren", sagt Oster. Anmeldungen werden jedoch erst nach dem ersten Tag der offenen Tür am 7. Dezember entgegengenommen.

Die räumlichen Voraussetzungen für "Bi-Edukation" sollen bereits in Kürze geschaffen werden. Es wird selbstverständlich getrennte Umkleide- und Sanitärbereiche geben. "Die Baumaßnahmen sind aber unkompliziert, und das Bistum stellt genügend finanzielle Mittel zur Verfügung", so der Schulleiter.

(spie)
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