Duisburg Cölve-Brücke: Moers beginnt mit Planung

Duisburg · "Handeln ist jetzt notwendig", sagte ein Stadtsprecher. Mit der Deutschen Bahn habe es bereits Gespräche gegeben.

Zehn bis zwölf Minuten Verspätung haben die Busse, die die Brücke an der Cölve seit deren Sperrung für den Linienverkehr umfahren müssen. Die Feuerwehr hat das marode Bauwerk schon vorher gemieden — und muss seitdem eine Fahrzeitverlängerung von drei bis vier Minuten in Kauf nehmen; das Gleiche gilt für Rettungswagen. Diese Zahlen, die Bezirksamtsleiter Carsten Alberts den Bezirksvertretern in der jüngsten Sitzung nannte, ließen aufhorchen.

Am 10. Oktober hatte zum dritten Mal in diesem Jahr ein Lkw das Durchfahrtsverbot auf der maroden Brücke zwischen den Duisburger Ortsteilen Trompet und Rumeln missachtet und den Portalrahmen umgefahren. Die Stadt Moers, auf deren Gebiet die Brücke liegt, hat die Durchfahrtsbreite daraufhin auf 2,20 Meter verengt, so dass jetzt auch Busse und Rettungsfahrzeuge nicht mehr darüber fahren dürfen. Eine Sanierung oder ein Neubau der maroden Brücke ist bislang an den fehlenden finanziellen Mitteln gescheitert. Die Stadt Moers hat einen Antrag auf Förderung durch das Land NRW gestellt, wartet aber noch auf grünes Licht. Maximal 65 Prozent der einkalkulierten 2,8 Millionen Euro würde das Land übernehmen.

Ein Sprecher der Stadt Moers, der man von Duisburger Seite aus immer wieder vorgeworfen hatte, dass sie zu zögerlich sei und das Projekt nicht stark genug forciere, sagte gestern auf Anfrage: "Handeln ist jetzt notwendig." Ein Provisorium oder weitere Sanierungsarbeiten kämen nicht mehr in Frage, sondern nur noch ein Neubau. "Wir gehen das jetzt an. Wir bereiten die Planung der Brücke gerade vor." Es habe bereits vorbereitende Gespräche mit der Deutschen Bahn gegeben. Das Unternehmen habe angedeutet, dass, wenn jetzt bald die Förderzusage komme, noch im Jahr 2015 mit dem Neubau begonnen werden könne. Für die kommende Woche, so der Sprecher, sei zudem ein Gespräch zwischen Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) und dem Moerser Bürgermeister Norbert Ballhaus (SPD) geplant.

In ihrer Sitzung am Donnerstagabend hatten die Rheinhauser Bezirksvertreter noch einmal Druck ausgeübt. Tenor: Es könne nicht angehen, dass nur, weil die Stadt Moers die Brücke als unwichtig erachte, diese nicht saniert werde und die Menschen in Duisburg in Kauf nehmen müssten, dass Rettungs- und Löschfahrzeuge sowie Busse mit Verspätung ankämen.

CDU-Fraktionschef Ferdi Seidelt forderte alle Bezirksvertreter auf, falls noch nicht geschehen, mit ihren Parteikollegen in der Nachbarstadt Kontakt aufzunehmen. Ratsherr Reiner Friedrich (SPD) betonte, dass nun kurzfristig dafür gesorgt werden müsse, dass die Brücke wieder genutzt werden könne; der zweite Schritt sei dann der Neubau.

(RP)
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