Duisburg Einkaufsbummel für Hartgesottene

Duisburg · Das zweite Adventswochenende mit dem verkaufsoffenen Sonntag litt unter dem feuchten Wetter. Vor allem die großen Häuser profitierten aber von ihrem "Alles-unter-einem Dach"-Vorteil.

 Der Regen sorgte dafür, dass es auf der Königstraße gestern keinen Massenandrang gab, obwohl dort und auch in den Nebenstraßen viele Geschäfte geöffnet hatten.

Der Regen sorgte dafür, dass es auf der Königstraße gestern keinen Massenandrang gab, obwohl dort und auch in den Nebenstraßen viele Geschäfte geöffnet hatten.

Foto: Andreas Probst

Am gestrigen Sonntag zeigte der Winter sein unangenehmes Gesicht. Temperaturen um vier Grad verwandelten den Schnee in feuchten Matsch und der anhaltende Regen hielt viele Duisburger davon ab, den zweiten Adventssonntag für einen ausgiebigen Einkaufsbummel in der Innenstadt zu nutzen. Dementsprechend zurückhaltend fiel das Fazit des Einzelhandels zum "Großkampftag" aus.

"Der Regen macht es uns natürlich schwer", sagte Christine Müser, die stellvertretende Geschäftsführerin des Knüllermarktes. "Von einem verkaufsoffenen Sonntag erwartet man sich natürlich etwas anderes. Selbst die Band, die wir engagiert haben, um den Platz draußen vor unserem Geschäft zu beleben, kann bei dem Wetter nicht spielen." Dramatisch für das Weihnachtsgeschäft sei der verregnete Tag aber nicht, so Müser weiter. "Dafür waren die letzten Wochen viel zu erfolgreich. Bis jetzt sind wir mit unseren Zahlen wirklich zufrieden. Da gibt es nichts zu meckern." Auch Stefan Holt, der seit Jahrzehnten Bekleidungsgeschäfte am Kuhtor unterhält, hatte keine Freude an dem grauen Wintertag. "Bei dem Wetter hätte ich auch keine Lust, einkaufen zu gehen", gestand er. "Also wirklich toll ist das nicht, aber solange trotzdem ein paar Kunden zusätzlich den Weg zu uns finden, hat sich das Aufmachen gelohnt." Auf den einen Tag komme es aber auch nicht an. Seine Zusatzeinnahmen entsprächen denen des Vorjahres und damit sei er durchaus zufrieden.

Im Gegensatz zu ihren Kollegen schien Johanna Groeneweg-de Kroon sehr glücklich über die Ausbeute des zusätzlichen Verkaufstages. "Unser Kaufhaus profitiert natürlich von einer solchen Wetterlage", erklärte die Geschäftsführerin des Kaufhofes ihre gute Laune. "Wer zum Einkaufen in die Stadt kommt und trotzdem trocken bleiben möchte, der landet schnell bei uns. Das ist der Vorteil, wenn man alles unter einem Dach anbieten kann." Zu ihren Geschäftszahlen wollte die Filialleiterin aber keine Auskunft geben. "Sie wissen ja, wir sind ein börsendotiertes Unternehmen und da darf ich nichts sagen, woraus man Rückschlüsse auf den Gesamtkonzern schließen könnte", erläuterte sie. "Mit dem heutigen Sonntag bin ich aber sehr zufrieden."

Die Besucher, die sich trotz des tristen Nieselwetters in die Innenstadt aufgemacht hatten, hatten meist gute Gründe. "Ich habe eine Tasche für meine Frau zurücklegen lassen", so ein Mann mittleren Alters, der aus Rücksicht auf die Weihnachtsüberraschung an dieser Stelle anonym bleiben muss, "und ich wusste, dass sie bei dem Wetter lieber zu Hause bleibt. Also gehe ich das Geschenk jetzt abholen." Auch Volker Bübens hat sich gestern auf die Königstraße gewagt: "Spaß macht mir Einkaufen bei dem Wetter nicht", sagte der 56-Jährige. "Ich muss in den nächsten beiden Wochen aber sehr viel arbeiten, deshalb nutze ich jetzt jede Gelegenheit, die sich mir bietet."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort