Duisburg Bergheim Einbrecher-Razzia im Hochhaus
Duisburg · Mit einem Großaufgebot rückte die Polizei Dienstagmorgen vor dem von Osteuropäern bewohnten Hochhaus an. Im Visier der Fahnder: kriminelle Einbrecherbanden. Nachmittags gab es Verkehrskontrollen.
Die meisten Osteuropäer öffnen freiwillig, in einem Fall wird eine Tür aufgedrückt. In 31 Wohnungen trifft die Polizei nach eigenen Angaben auf 256 Personen, davon 135 Kinder und Jugendliche. In einer Dreieinhalbzimmer-Wohnung hausen 17 Menschen. Vier Bewohner können sich nicht ausweisen, kommen kurzzeitig in Gewahrsam.
Hintergrund der Durchsuchung war eine Razzia im gesamten Ruhrgebiet, bei der die Polizei am Dienstag Häuser, Wohnungen und Hotels in zehn Städten durchsucht hat. Damit wollte die Polizei gegen Einbrecherbanden vorgehen.
Hochhaus wohl als Rückzugsort genutzt
Knapp drei Stunden später ist die Razzia in Bergheim, bei der auch 40 Mitarbeiter des Duisburger Ordnungsamtes mitwirken, beendet. Festnahmen oder Sicherstellung von Diebesgut gibt es nicht. "Wir haben Hinweise darauf, dass Kriminelle das Haus als Rückzugsort und Ausgangsbasis für Straftaten nutzen", sagt ein Polizeisprecher.
Konkret geht es um Einbrecherbanden, die nach Erkenntnissen der Ermittler im gesamten Ruhrgebiet und darüber hinaus aktiv sind. Zeitgleich wurden deshalb gestern auch Häuser, Wohnungen und Hotels in Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, Essen, Oberhausen und Recklinghausen unter die Lupe genommen.
Im Umfeld des Bergheimer Hochhauses fielen der Polizei 39 Autos mit ausländischen Kennzeichen auf. "Für uns ist es wichtig, so viele Informationen wie möglich über die Verdächtigen zu sammeln, um Bewegungsprofile zu erstellen", so der Polizeisprecher. So könne festgestellt werden, ob Personen oder Fahrzeuge in der Nähe von Tatorten gesehen worden sind. "Wir müssen herauszufinden, ob und wie die Banden untereinander vernetzt sind."
Dienstagnachmittag weitete die Polizei die Fahndung nach Einbrecherbanden aus: An verschiedenen Stellen im Stadtgebiet gab es Straßensperren. Verdächtige und auffällige Autofahrer — insbesondere die in Autos mit ausländischen Kennzeichen — wurden aus dem Verkehr gezogen.
Die Kontrollen sollten bis zum späten Abend dauern. Ziel der Aktion, bei der die Ermittler auch in Koffer- und Laderäume der Fahrzeuge schauten, war es offenbar, Einbrecher zu ertappen, die mit Diebesgut unterwegs waren.