Duisburg Edeka-Märkte bangen um ihre Existenz

Duisburg · Die beiden Inhaber der Märkte in Rumeln (Timmler) und Kaldenhausen (Uttrodt) sehen sich durch den geplanten Rewe-Markt an der Rathausallee bedroht und fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.

 Martina und Martin Timmler mit den Mitarbeitern ihres Edeka-Markts an der Kapellener Straße in Rumeln. Sie befürchten, dass der neue Vollversorger an der Rathausallee ihnen die Kunden wegnimmt.

Martina und Martin Timmler mit den Mitarbeitern ihres Edeka-Markts an der Kapellener Straße in Rumeln. Sie befürchten, dass der neue Vollversorger an der Rathausallee ihnen die Kunden wegnimmt.

Foto: peggy mendel

Die beiden Edeka-Märkte in Rumeln-Kaldenhausen (Timmler an der Kapellener Straße in Rumeln und Uttrodt an der Düsseldorfer Straße in Kaldenhausen) sehen sich durch den neuen Vollversorger, der auf dem Gelände des leerstehenden Hallenbades an der Rathausallee entstehen soll, massiv bedroht. Das schreiben sie in einem offenen Brief, der an die örtliche Presse, den Oberbürgermeister, die drei Bürgermeister, Ratsmitglieder und Ferdi Seidelt, Vorsitzender des Runden Tisches Rumeln-Kaldenhausen, ging.

Seidelt war es auch gewesen, der vor wenigen Tagen verkündet hatte, dass es sich bei diesem neuen Vollversorger um Rewe handelt - und nicht, wie lange spekuliert worden war, um Edeka. Er hatte betont, dass die örtliche CDU und der Runde Tisch lange dafür gekämpft hätten. "In mehreren Gesprächen konnten wir erreichen, dass nicht Edeka, sondern Rewe in den Ort kommt", so Seidelt. Das Hauptargument sei gewesen, dass so der Fortbestand der beiden Edeka-Märkte Timmler und Uttrodt gesichert werde. Investiere Edeka an der Rathausallee, werde das Unternehmen die bewährten und beliebten Märkte an der Düsseldorfer Straße und Kapellener Straße über kurz oder lang schließen, so Seidelt. Baue aber Rewe an der Rathausallee, werde Edeka, schon allein aus Geo-Marketing-Gründen, die kaufkraftstarke Ortschaft nicht kampflos aufgeben und die Geschäfte weiter betreiben. Auch die SPD hatte daraufhin ihre Freude über die Ansiedlung von Rewe an der Rathausallee zum Ausdruck gebracht.

Die Inhaber der beiden Edeka-Märkte, Martina Timmler und Detlef Uttrodt, sehen die Situation ganz anders und üben scharfe Kritik an der Politik. Sie betonen in ihrem offenen Brief zunächst, dass gar nicht sicher sei, dass ihre beiden Geschäfte geschlossen würden, würde sich Edeka auch an der Rathausallee ansiedeln. Da sei "nicht zutreffend", schreiben sie. "Nach unseren Informationen ist dies auch von unserer Großhandlung nie so kommuniziert worden."

Im Weiteren schreiben sie, dass seit vielen Jahren immer wieder darauf hingewiesen werde, dass ihre Märkte nicht mehr den Anforderungen der Bevölkerung an einen modernen Vollversorger genügten - aber in der ganzen Zeit habe die Politik nie etwas getan, um diesen Zustand zu ändern. Im Gegenteil - sie habe zwei Lebensmittel-Discounter zugelassen, "die seitdem - immobilientechnisch optimal aufgestellt - die Wirtschaftlichkeit derer angreifen, für deren Verbleib man heute plädiert". Das, schreiben die beiden Markt-Besitzer, "verwundert doch sehr".

Und nun, statt diejenigen zu unterstützen, die in den vergangenen Jahren trotz widriger Umstände die Versorgung im Vollsortiment aufrechterhalten hätten, spreche sich die Politik für Rewe und gegen Edeka an der Rathausallee aus. Wenn man in der Politik glaube, "dass der Weiterbetrieb dann gesicherter ist, wenn ein (branchengleicher) Wettbewerber mit besseren Objekt-Bedingungen neu hinzukommt, dann ist das ein fataler Irrglaube", betonen sie.

Timmler und Uttrodt machen abschließend in ihrem offenen Brief deutlich, dass durch den neuen Vollversorger an der Rathausallee nicht nur ihre Existenz und die ihrer Familien bedroht seien. "Vielmehr sind zusammen über 70 Arbeitsplätze betroffen, von denen wiederum mehr als 40 von Bürgerinnen und Bürgern direkt aus Rumeln-Kaldenhausen selbst besetzt sind", schreiben sie.

(RP)
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