Duisburg Das plant der neue Investor

Duisburg · Hochwertiger, aber bezahlbarer Wohnraum soll im alten Fromberger-Hochhaus entstehen.

Duisburg: Das plant der neue Investor
Foto: Stadt Duisburg

"Der Weiße Riese — schöner Wohnen in Duisburg". Mit diesen Worten ist das Konzept der Altro Mondo Grundbesitzgesellschaft für die Sanierung und Vermietung des ehemaligen Fromberger-Hochhauses an der Friedrich-Ebert-Straße 10-16 in Hochheide überschrieben. Marc Sommer von der zuständigen Rebuild Ingenieursgesellschaft in Homberg, die auch schon an der Sanierung des Roten Riesen beteiligt war, stellte das Konzept jetzt in einer nicht-öffentlichen Sitzung der Bezirksvertretung Homberg / Ruhrort /Baerl vor.

Das Gebäude aus den 1970er Jahren soll laut dem Konzept, das der Redaktion vorliegt, "umfangreich revitalisiert" werden. Ziel sei die "nachhaltige Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität". In den 20 Etagen sollen zirka 350 "qualitativ anspruchsvolle", "lichtdurchflutete" Ein-, Zwei-, sowie Drei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche von 30 bis zu über 150 Quadratmetern entstehen. Vorgesehen sind barrierearme Grundrisse, die Ausstattungen können individuell gewählt werden.

Entstehen soll vor allem "bezahlbarer Wohnraum" in den Kategorien "Classic" und "Elegance", aber auch einige Wohnungen der Kategorie "Exklusiv". Unterschiede, heißt es in dem Konzept, machten die Ausstattung mit Badewanne oder Dusche und verschiedene Bodenbeläge; in der teureren Variante gebe es Fußbodenheizung, eine Video-Gegensprechanlage, Parkettböden und Rollläden. Jede Wohnung soll einen Zugang zur Tiefgarage haben und einen Balkon beziehungsweise in der "Sky-Lounge" im Obergeschoss eine Dachterrasse.

Geplant sind außerdem ein Haus-Notruf-System, Gemeinschaftsräume, ein Café und soziale Dienstleistungen wie etwa ein Kiosk, medizinische Fußpflege, ein Frisör oder Kinderbetreuung. Künftig soll es nicht mehr vier verschiedene Eingänge geben, sondern einen zentralen Eingangsbereich, in dem rund um die Uhr ein Concierge sitzt. Er soll Ansprechpartner für die Bewohner sein und für die Sicherheit im Haus sorgen. Den Brandschutz will der Investor den aktuellen Vorgaben der Regelwerke anpassen; er plant außerdem eine umfangreiche Asbestsanierung, alle Fenster sollen ausgetauscht und durch bodentiefe Fenster ersetzt werden. Zudem ist eine energetische Sanierung des Daches und von Fassadenteilen vorgesehen sowie eine komplett neue Haustechnik.

Angesprochen, so heißt es in dem Konzept, seien alle Generationen — vom Senior, der so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben möchte, bis zur jungen Familie. "In Duisburg gibt es einen Mangel an genau solch einem interessanten Wohnmix", heißt es. Und der Investor verspricht: "Von der geplanten Revitalisierung des Gebäudes soll der gesamte Wohnpark Hochheide nachhaltig profitieren".

Laut Konzept sollen noch in diesem Monat die vollständigen Bauantragsunterlagen für die erneute Inbetriebnahme des Hochhauses eingereicht werden. Am 1. Februar soll die Ausschreibungsphase beginnen. Am 1. Mai — bis dahin wird mit der Genehmigung gerechnet — soll mit der Sanierung der Hausnummer 16, des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses begonnen werden; die Hausnummern 14, 12 und 10 sollen schrittweise folgen. Am 1. April 2015, so der Plan, könnten in der Nummer 16 bereits die ersten Mieter einziehen.

Die Bezirksvertreter hörten sich den Vortrag von Marc Sommer interessiert an, äußerten im Anschluss aber Bedenken. "Der Investor will 340 Wohnungen sanieren und vermieten, die Stadt sagt aber, es gibt dort überhaupt keinen Bedarf an neuen Wohnungen", sagte etwa CDU-Fraktionschef Klaus Radny. Margret Fink von der Wählervereinigung "Deine Stimme für Homberg / Ruhrort / Baerl" appellierte an den Investor, er solle "den Stadtteil nicht noch weiter herunterziehen, sondern sich an die entsprechende Klientel wenden". Allerdings, so Fink, "sehe ich dafür kein Potenzial. Welche gut situierte Familie aus Düsseldorf zieht schon in einen sozialen Brennpunkt in Duisburg?" Auch kritisierten die Bezirksvertreter, dass Altro Mondo selbst keinen Vertreter nach Homberg geschickt hatte. Marc Sommer vom Ingenieurbüro habe viele Fragen naturgemäß nicht beantworten können.

(RP)
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