Duisburg Bürgerliche und Aktivisten

Duisburg · Die Palette von Initiativen zur Aufarbeitung der Loveparade-Katastrophe reicht von bürgerlichen Kreisen bis hin zu rastlosen Aktivisten. Nicht immer sind sich die Protagonisten über Ziele und Wege einig.

Sie wollen entweder die Stadt endlich aus der Lethargie herausholen oder immer wieder an die Katastrophe erinnern, sie wollen nach vorne blicken, einen "Neuanfang" wagen oder den "Originalschauplatz" erhalten, sie wollen Oberbürgermeister Adolf Sauerland als politisch Verantwortlichen abwählen oder auch einfach nur Trauer, Wut, Ohnmacht und Verzweiflung nach draußen tragen.

Die Liste der Initiativen im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Loveparade ist lang, und ihre Protagonisten stehen für gänzlich unterschiedliche Zielrichtungen. Hier ein kleiner Überblick, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Bürgerkreis Gedenken: Er ist aus der "Initiative Spendentrauermarsch" hervorgegangen. In ihm arbeiten Vertreter der Bürgerstiftung, der bürgerschaftlichen Vereinigung ProDuisburg, des Stadtsportbundes, der Künstlerschaft und der Stadtverwaltung. Sprecher des Bürgerkreises Gedenken sind Gabriela Grillo und Karl Janssen. Dem Kreis ist vor allem das Mahnmal des Duisburger Künstlers Gerhard Losemann zu verdanken, das am Sonntag am Karl-Lehr-Tunnel offiziell übergeben wird.

Initiativplan Duisburg: Diese Institution hat es sich zum Ziel gesetzt, das Image der Stadt wieder zu verbessern. Mit dabei sind Vertreter aus der Wirtschaft, der IHK und des Stadtsportbundes. Sprecher sind Jutta Stolle und Dr. Hartmut Müller-Peddinghaus, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerstiftung.

Neuanfang für Duisburg: Diese Initiative organisiert die Unterschriftensammlung für die Einleitung des Abwahlverfahrens gegen Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Verantwortlich zeichnet sich das Trio Werner Hüsken, Harald Jochums und Theo Steegmann. Sie wollen binnen vier Monaten mindestens 55 000 Unterschriften für die Abwahl zusammenbekommen. Zurzeit sollen es schon 30 000 sein.

Massenpanik Selbsthilfe: Dieser Verein sieht sich als Zusammenschluss Betroffener und fordert Aufklärung, die Übernahme von Verantwortung und den Dialog mit Angehörigen und Hinterbliebenen der Opfer. Sprecher ist Jürgen Hagemann, dessen Tochter bei der Loveparade schwer verletzt wurde.

Never forget den Opfern der Loveparade: Die Oberhausener Initiative um die Vorsitzende Kornelia Hendrix hatte kürzlich die Mahnwache vor dem Rathaus abgehalten. Die Mitglieder sammeln Unterschriften für die Abwahl und setzen sich für den Erhalt des "Originalschauplatzes" am Karl-Lehr-Tunnel inklusive Rampe und Treppe ein.

Duisburg 21: Dieses Bündnis beschäftigt sich neben der Loveparade auch mit Projekten wie dem Landesarchiv oder der Duisburger Freiheit. Als Pendant zum Widerstand gegen den Ausbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs steht die Arbeit ihrer Sprecher Axel Krause und Stefan Rosellen-Goßens unter dem Motto "Bürger! Macht! Politik!". Da der Name "Duisburg 21" nicht geschützt ist, wollten gleich unterschiedliche Aktivisten davon Gebrauch machen.

Sauerland-raus: Gaby Simon-Schmidt aus Buchholz in der Nordheide zeichnet sich für diese "unabhängige Informationsplattform zur parteiübergreifenden Unterstützung der gleichnamigen Bürgerinitiative". Auch die Seite "Rampenretter" gibt es bereits im Internet.

(RP)
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