Duisburg Ausverkaufter Auftakt mit der WDR Big Band

Duisburg · Die neue Konzertreihe "MercatorJazz" begann jetzt im Kleinen Saal der Philharmonie Mercatorhalle.

 Mit der WDR Big Band wurde ein Auftakt der neuen Konzertreihe "MercatorJazz" gesetzt, der Weltklasse hatte.

Mit der WDR Big Band wurde ein Auftakt der neuen Konzertreihe "MercatorJazz" gesetzt, der Weltklasse hatte.

Foto: andreas probst

Vom Klangvolumen und sowieso von der Weltklasse her könnte die WDR Big Band ebenso gut im Großen statt im Kleinen Saal der Philharmonie Mercatorhalle auftreten. Aber das übersteigt (noch) die Möglichkeiten der Veranstalter Eckart Pressler und Peter Baumgärtner, trotz potenter Sponsoren, und immerhin war das Ensemble endlich wieder einmal in Duisburg, was eine Zeit lang auf der Kippe stand (die RP berichtete). So sagte Kulturdezernent Thomas Krützberg an diesem ersten Abend der neuen Reihe "MercatorJazz" zu Pressler: "Es gab Gegenwind - aber Sie sind dafür bekannt, auch Gegenwind machen zu können!" Eckart Pressler erinnerte daran, dass in der Vergangenheit alle Weltstars des Jazz in unserer Stadt zu Gast waren, daran will "MercatorJazz" anknüpfen.

Das erste Konzert stand unter der Leitung des 1961 in den USA geborenen Arrangeurs Vince Mendoza, in der laufenden Saison 2016/17 "Composer in Residence" (Gastkomponist) und Erster Gastdirigent der WDR Big Band. Er ist mit allen muskalischen Wassern gewaschen, zuhause auch im Pop und in der Klassik. Seine Arrangements loten lustvoll die erstklassigen Möglichketen dieses Klangkörpers aus, zum Beispiel die ausgefeilten und unglaublich präzisen Bläsersätze, vor allem in den fünf Trompeten, oder wenn die Saxofonisten auch zu verschiedenen Klarinetten und Flöte greifen, oder der Bassposaunist zur Tuba. Mit Mendoza musikalisch eng vertraut war der Gastsolist und Komponist fast aller an diesem Abend erklingenden Werke, der 1971 in Mexico geborene Drummer Antonio Sánchez. Er fügte sich vorzüglich ein in die Rhythmusgruppe mit Paul Shigihara (Gitarre), Omer Klein (Klavier) und Urgestein John Goldsby (Kontrabass). Sánchez' Musik ist eine vitale Latin-Jazz-Rock-Fusion, überraschenderweise oft beeinflusst vom Bebop der 1960er Jahre. Ein neues Arrangement der ersten drei Sätze seiner "Meridian Suite", das so schon eine Dreiviertelstunde dauert, wurde hier uraufgeführt.

Fast überflüssig zu betonen, dass auch die Mitglieder der WDR Big Band sich an diesem Abend zu einfallsreichen, ja leidenschaftlichen Soloimprovisationen inspirieren ließen. Beflügelnd wirkte sicher auch, dass dieses Programm in dieser Woche für eine CD aufgezeichnet wird, im Kölner Studio und eben auch im Duisburger Konzert.

Die Konzertreihe "MercatorJazz" geht weiter am Donnerstag, 9. Februar, mit dem "Julian & Roman Wasseruhr Quartett". Im Gepäck haben die einstigen Senkrechtstarter der "Young German Jazz" ihre brandneue CD "Landed in Brooklyn". Karten gibt es am einfachsten unter der Telefon-Nummer 0203 / 392 4160.

(hod)
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