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Gelungene Premiere Zehntausende feiern Chinafest

Düsseldorf · Die Premiere des Chinafests am Rathaus glückte – das Fest soll im kommenden Jahr wiederholt werden. Das Kulturprogramm begeisterte die Gäste. Firmen und Institutionen zeigten, dass die Volksrepublik ein wichtiger Partner ist. Demonstranten wiesen auf Menschenrechtsverletzungen hin.

Bilder vom Chinafest in Düsseldorf 2012
16 Bilder

Bilder vom Chinafest in Düsseldorf 2012

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Die Premiere des Chinafests am Rathaus glückte — das Fest soll im kommenden Jahr wiederholt werden. Das Kulturprogramm begeisterte die Gäste. Firmen und Institutionen zeigten, dass die Volksrepublik ein wichtiger Partner ist. Demonstranten wiesen auf Menschenrechtsverletzungen hin.

Die ersten Kontakte zwischen Düsseldorf und China bestanden bereits im 18. Jahrhundert. Das geht aus einem Buch hervor, das von der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) herausgegeben und gestern vorgestellt wurde. Demnach reiste 1731 ein Missionar als erster Düsseldorfer in das "Reich der Mitte".

Heute sind die Beziehungen zwischen der Landeshauptstadt und der Volksrepublik China vielfältig. Das verdeutlichte das erste Chinafest, das Samstag am Rathaus stattfand und bei dem sich 35 000 Besucher über Wirtschaft sowie Kultur des einwohnerstärksten Landes der Erde informierten. Bei dem Fest, das von Oberbürgermeister Dirk Elbers und dem chinesischen Generalkonsul Wen Zhenshun aus Frankfurt eröffnet wurde, präsentierten sich deutsche und chinesische Firmen.

Zahlreiche Gruppen wie die in Düsseldorf ansässige GDCF informierten über ihre Aktivitäten. Darüber hinaus gab es ein vom Publikum begeistert aufgenommenes Kulturprogramm, unter anderem mit dem Chinesischen Nationalcircus, einem Drachenbootrennen auf der Straße sowie der Sopranistin Liu Wie. An Ständen gab es Tees und andere chinesische Spezialitäten.

OB für mehr Chinesisch in Schulen

"Ich kann mir gut vorstellen, dass Chinesisch in Zukunft öfter an Schulen angeboten wird", sagte OB Elbers unserer Zeitung. Für Elbers, der ankündigte, das Fest solle fortan jedes Jahr stattfinden, nimmt die Volksrepublik bei der wirtschaftlichen Entwicklung Düsseldorfs eine bedeutende Rolle ein. Schon heute sind über 300 chinesische Firmen in der Landeshauptstadt, darunter der Telekommunikationskonzern Huawei, der 2007 seine Europa-Zentrale von London nach Düsseldorf verlegte. "Die Stadt hat uns und unseren Mitarbeitern sehr geholfen", sagte der Europa-Chef von Huawei, Lewis Xu.

700 Arbeitsplätze hat die Firma in Düsseldorf geschaffen, 2300 Chinesen leben zurzeit in der Stadt. "Dabei entscheiden sich immer mehr chinesische Studenten, bei uns zu studieren", betonte Elbers, der sich mit Generalkonsul Zhenshun einig war, dass Düsseldorf bei der Entwicklung des deutsch-chinesischen Verhältnisses "eine prominente Rolle" (Zhenshun) zukommen wird. "Darum ist es wichtig, dass man sich durch Veranstaltungen wie das Chinafest besser kennenlernt", sagte der Generalkonsul.

Dabei sind die deutsch-chinesischen Beziehungen nicht problemlos. Demonstranten wiesen beim Chinafest auf die Menschenrechtsverletzungen in der Volksrepublik hin. 20 Mitglieder der Düsseldorfer Tibet-Gruppe schwenkten zu Beginn der Veranstaltung und während eines Rundgangs des OB und des Generalkonsuls tibetanische Flaggen. "Die Zustände in Tibet sind unmenschlich", sagte Sprecherin Ricarda Flender. Sie forderte OB Elbers auf, bei seinen Gesprächen mit chinesischen Offiziellen die Einhaltung der Menschenrechte einzufordern. Gegenüber unserer Zeitung erklärte der OB, keine Außenpolitik betreiben zu können. Gleichzeitig betonte er, der Protest sei "selbstverständlich". Seine Hoffnung ist, dass sich über eine Vertiefung der Kontakte Veränderungen ergeben. Nachdem er bereits mehrfach in der Volksrepublik war, wird Elbers im November ein weiteres Mal nach China reisen.

(RP)
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