Schule Besuch im Kräutergarten

Düsseldorf · Das Schmecken der verschiedenen Kräuter soll das Bewusstsein für gesundes Essen schärfen.

 Schüler entdecken die Vielfalt der Kräuter im Zentralschulgarten der Stadt.  RP-Foto: A. Bretz.

Schüler entdecken die Vielfalt der Kräuter im Zentralschulgarten der Stadt. RP-Foto: A. Bretz.

Zielstrebig ziehen die Förderschüler der Mosaikschule durch den städtischen Zentralschulgarten. Dabei müssen Lehrerin Martina Jonas und ihr Kollege Johannes Strodt immer wieder schauen, dass keiner ihrer Schützlinge ausbüxt, denn die Schüler kennen das große Areal mit seiner Pflanzenvielfalt schon ziemlich gut. Besonders Iulian (13) und Simon (12) haben es nämlich auf die leckeren Blaubeerbüsche und Kirschbäume am Gartenrand abgesehen. Mehrmals im Jahr besuchen die Klassen der Mosaikschule den Schulgarten, zuletzt zum Apfelsaftpressen im Herbst. Nun standen für die Kinder andere Gaumenfreuden auf dem Programm. Mit der Initiative „SMS. Sei schlau. Mach mit. Sei fit.“ lernen die Kinder die verschiedenen Gartenkräuter im Schulgarten kennen – und natürlich, welche leckeren Gerichte man damit machen kann.

Die Initiative SMS verfolgt bereits seit sechs Jahren das Ziel, Kinder schon in jungen Jahren für gesundes Essen und ausreichende Bewegung zu sensibilisieren. Besonderes Augenmerk richtet die Initiative dabei auf Kinder aus sozialen Brennpunkten. „Leider hat es sich gezeigt, dass diese Kinder häufiger an Diabetes oder Adipositas erkranken, als Kinder aus einem sozial besserem Umfeld“, sagt Projektleiter Karsten Müssig.

Neben einem speziell für Grundschulen entwickelten Bewegungsprogramm lernen die Kinder auch Stressregulation im Rahmen eines Sinnes-Klassenzimmers. Dabei wird das Projekt wissenschaftlich vom Deutschen Diabetes Zentrum begleitet. Finanziell unterstützt wird der Verein unter anderem in diesem Jahr von der Kultur- und Sozialstiftung der Provinzial Rheinland.

Die Jungen und Mädchen der Mosaikschule lernen die verschiedenen Gartenkräuter kennen, auch durch Riechen und Schmecken. Auf diese Weise soll das Bewusstsein für frisches Essen geschult und dabei der Unterschied zu Fertiggerichten erkannt werden. Schulgarten-Organisator Sascha Grünwald vermittelt sein Wissen über die Herkunft und den Gebrauch der verschiedenen Kräuter. Dann probieren die Schüler Majoran, Thymian und Liebstöckl und andere Kräuter. Während einige angesichts des bitteren Geschmacks von Salbei Grimassen ziehen, staunen andere über den frischen Geruch beim Zerreiben der Zitronenmelisse. Die Lieblingskräuter unter den 20 Arten im Garten durften die Schüler pflücken, um daraus selber einen Kräuterquark herzustellen.

Manch einer darf sich auch ein paar Kräuter für das gemeinsame Kochen mit den Eltern nach Hause nehmen. Iulian zeigt sich jedenfalls beeindruckt von den verschiedenen Geschmäckern. „Später möchte ich auch so einen riesigen Kräutergarten haben“, sagt der 13-Jährige begeistert.

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