Urdenbach Pflege- und Fällarbeiten in der Kämpe
Von Andrea Röhrig · Mehrere Bäume werden gefällt, unter anderem sechs großkronige Pappeln und fünf kleinere Bäume, die die frisch gepflanzten Obstbäume auf der Hochzeitswiese im Wuchs beeinträchtigen.
An den Bäumen und Gehölzen im Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe haben mit dem Ende der Vegetationszeit die Pflegearbeiten begonnen. Grundlage dafür ist ein Pflegekonzept für die verschiedenen Biotope. Es wurde bereits vor einigen Jahren durch die Biologische Station Haus Bürgel und die Untere Naturschutzbehörde Düsseldorf erarbeitet und mit anderen Behörden und den örtlichen Grundeigentümern abgestimmt, teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Ziel dieses Konzeptes ist es, die seltenen und besonders schutzwürdigen Biotoptypen in ihrem Bestand zu sichern und zu entwickeln. Die Arbeiten, die jetzt schon begonnen haben, werden in mehreren Schritten von Fachfirmen und Fachleuten des Gartenamtes ausgeführt.
Charakteristisch und das Landschaftsbild prägend sind in der Kämpe die Wiesen und Weiden. Sie beeindrucken nicht nur die Erholungssuchenden durch ihren Blütenreichtum, auch aus naturschutzfachlicher Sicht sind die Wiesen und Weiden wertvolle Bestandteile des Landschaftsraumes, die mit ausschlaggebend waren für die Aufnahme der Urdenbacher Kämpe in die Liste der Naturschutzgebiete von europaweiter Bedeutung.
Um den typischen, zum Teil auch seltenen Pflanzen des Grünlandes wieder zu optimalen Wuchsbedingungen zu verhelfen, ist es laut Gartenamt notwendig, an mehreren Stellen Bäume zu fällen und an den Rändern Sträucher zu entfernen. Die frei werdenden Flächen werden mit kräuterreichem Saatgut eingesät, so dass die vorhandenen Wiesen- und Weideflächen erweitert werden. Die Gräser und Kräuter auf den Wiesen und Weiden erhalten durch das Fällen der Bäume mehr Licht und damit bessere Entwicklungschancen.
An der Straße Am Ausleger werden sechs großkronige Hybrid-Pappeln und fünf kleinere Bäume gefällt, die die jungen Obstbäume beeinträchtigen, die im Rahmen des Hochzeitswiesen-Projektes in Kooperation mit dem Verein Pro Düsseldorf gepflanzt wurden. Die Aufbauten der ehemaligen Hundevereinsfläche am Stümpeweg werden abgebaut, versiegelte Flächen entsiegelt und die frei werdenden Flächen eingesät, damit sie zukünftig als Weide genutzt werden können. Dort werden 14 Bäume gefällt.
Auf dem Damm des Teiches am Baumberger Hamm wächst ein kleiner Bestand Zitterpappeln, die für diesen Lebensraum nicht typisch sind und die Entwicklung des am Teichufer wachsenden Röhrichts beeinträchtigen. Vorgesehen ist die Rodung des Bestandes aus etwa 40 mittelalten Bäumen. An dieser Stelle soll dem Röhricht Raum für seine Ausbreitung gegeben werden, teilt die Stadt mit.
Aufgrund ihrer natürlichen Gegebenheiten ist die Urdenbacher Kämpe Standort für artenreiche Auwälder. In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden auf den feuchten Böden Hybrid-Pappelbestände angepflanzt. Diese Baumart ist nicht typisch für die Auenlandschaft und die vorhandenen Bestände werden schrittweise in an den Standort angepasste Waldtypen, wie Weich- und Hartholzauwälder umgebaut. Dazu werden nach und nach einzelne Bestände durch Fällung überalterter Hybrid-Pappeln aufgelichtet (in diesem Jahr fünf Stück). Zudem werden nicht standortgerechte Gehölze entnommen. Danach erfolgt die Unterpflanzung mit jungen Eichen, Ulmen und Feldahornen. Durch diesen schrittweisen Umbau entstehen laut Gartenamt naturnahe Waldgesellschaften, ohne dass das gewohnte Landschaftsbild beeinträchtigt wird.