Düsseldorf Oberkassel Ist eine Gestaltungssatzung die Lösung?

Oberkassel · Nachdem die Erhaltungssatzung für das Saarwerdenviertel vom Tisch ist, wird nach Alternativen gesucht.

 Das Haus an der Saarwerdenstraße 20 soll durch einen Neubau ersetzt werden. Die Anwohner protestieren dagegen.

Das Haus an der Saarwerdenstraße 20 soll durch einen Neubau ersetzt werden. Die Anwohner protestieren dagegen.

Foto: Heine-Ines Willner

Die Vorlage der Verwaltung, wonach die Voraussetzungen für eine Erhaltungssatzung zum Schutz des Saarwerdenviertels nicht gegeben sind, wurde zwar von den linksrheinischen Bezirksvertretern akzeptiert, gleichzeitig aber wurde nach Lösungen gesucht, wie das in den 1920er Jahren als „Heimstätten-Siedlung“ angelegte Wohngebiet in seiner Eigenart erhalten werden kann. Trotz einiger Veränderungen, die die Eigentümer nachträglich an ihren Häusern vorgenommen haben, zum Beispiel Erker oder andere Anbauten im hinteren Bereich und größeren Gauben für die Dächer, bemühten sich Verwaltung und Bezirksvertreter, wie das Viertel, dass kein Denkmalbereich ist, geschützt werden kann. Zweifel wurden laut, ob eine Erhaltungssatzung das richtige Instrument sei.

Stadtplaner Stefan Hutmacher, der die Absage für eine Erhaltungssatzung den linksrheinischen Bezirksvertretern nahebrachte, schlug die Aufstellung eines Bebauungsplans (B-Plan) vor, der auch gestalterisch einiges bewirken könne. Er sei ein Instrument, mit dem sehr abweichende Neubauten nicht genehmigt werden, so Hutmacher. Zum Schluss einigten sich Politik und Verwaltung darauf, im Rahmen eines B-Plans eine Gestaltungssatzung aufzustellen. Und, solange das Verfahren dazu nicht abgeschlossen ist, die Aufstellung einer Veränderungssperre zu beantragen. Dabei sollte das gesamte Viertel in den Blick genommen und die Bürger einbezogen werden. Darauf legen die Anwohner dann auch großen Wert. „Leider haben wir vergeblich darauf gewartet, bei der Begutachtung unseres Wohnviertels gefragt zu werden“, bedauert Anwohner Albert Günther. Das habe ihnen Dezernentin Cornelia Zuschke einst versprochen.

Günther hatte gemeinsam mit seinem Nachbarn Peter Rheinbay den Stein ins Rollen gebracht und gegen den Abbruch des Hauses Saarwerdenstraße 20 geklagt. Als Teil eines Ensembles sollte es abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden, der nach Meinung der Anwohner aber überhaupt nicht ins Bild gepasst hätte. Sie wollen weiter für den Schutz der typischen Gebäudestruktur in ihrem Viertel kämpfen, auch wenn sich die Lage erstmal entspannt hat.

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