Garath Standort für den Taubenturm gesucht

Garath · Um die Taubenplage im Garather Hauptzentrumin den Griff zu bekommen, müssen die Tiere umgesiedelt werden. Erst danach können die Zwischenräume unter der Autobahn abgedichtet werden.

Die Taubenplage im Garather Hauptzentrum nimmt kein Ende. Im Gegenteil, das Federvieh vermehrt sich rasant, und es hat den Anschein, dass sich immer mehr Tauben rund um das Einkaufszentrum und die Unterführung befinden. Überall hinterlassen sie ihren Kot, und je nach Wetterlage riecht es streng nach Ammoniak.

Doch die Bezirksverwaltungsstelle will die Taubenplage endlich in den Griff bekommen. Dafür engagiert sich Bezirksverwaltungschef Uwe Sandt. Fest steht, dass die Zwischenräume unter der A59 unbedingt verschlossen werden müssen. Inzwischen hat der Schädlingsbekämpfer ein Musterstück an der Unterführung gebaut. Feine Drahtmatten, die zwischen den Dächern der Ladenlokale und der Autobahn angebracht werden sollen. Dort gibt es dann für die Tauben künftig kein Durchkommen mehr. Auch sieht das Konzept - die so genannte "Vergrämung" - vor, dass der Landesbetrieb.Straßen NRW für seine Wartungsarbeiten Zugänge bekommt.

"Der Kammerjäger hat bereits einen Kostenvoranschlag erstellt und ihn an den Eigentümer, die Karl-Kübel-Stiftung aus Bensheim, geschickt", sagt Sandt. Deren Geschäftsführer hat bei einer Ortsbesichtigung eingesehen, dass schnell etwas getan werden muss. Jetzt wartet Uwe Sandt auf Antwort. Doch nicht nur der Eigentümer ist gefragt, sondern auch das Amt für Verbraucherschutz und der Verein Stadttiere. Mit Vertretern beider Institutionen hat der Bezirksverwaltungschef einen Ortstermin vereinbart.

Die Experten wollen sich umsehen, wo der künftige Standort für einen Taubenschlag sein soll. "Denn diese Frage ist noch nicht geklärt", sagt Sandt. "Und ohne Taubenschlag gibt es keine Vergrämung." Erst wenn das Häuschen an einem geeigneten Platz aufgestellt ist, kann mit der Umsiedlung der Tauben begonnen werden. Wenn alle Tauben aus ihrer Unterkunft unter der Autobahnbrücke in den Taubenschlag gebracht worden sind, kann mit dem Verschließen der Zwischenräume durch den feinen Maschendraht begonnen werden. Ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins Stadttiere kümmern sich künftig um den Taubenturm. Sie tauschen Tauben- gegen Gipseier aus, damit die Population sinkt. Einige echte Eier sollen aber im Taubenschlag verbleiben, damit die Tiere sich dort um ihren Nachwuchs kümmern und nicht wieder im Einkaufszentrum herumfliegen.

Die Kosten eines Taubenschlags belaufen sich auf rund 10 000 bis 15 000 Euro. Die Mitglieder der Bezirksvertretung 10 haben den Beschluss gefasst, Geld dafür bereitzustellen. Und es gibt weitere Mittel, wie Uwe Sandt erklärt. "Sollte das Verschließen für den Eigentümer zu teuer werden, könnte die Bezirksvertretung finanziell helfen."

Um der Taubenplage Herr zu werden, muss die Bevölkerung einbezogen werden. Das Verbot der Taubernfütterung gehört ebenso dazu wie an die Geschäftsleute zu appellieren, auf Sauberkeit zu achten und keine Abfälle draußen zu deponieren. "Solange weiter gefüttert wird und Lebensmittelabfälle draußen liegen, solange werden sich die Tauben hier nicht wegbewegen", sagt Sandt.

(RP)
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