Handball HSG: Samstag geht’s um die Existenz

Die HSG redet nicht lange drumherum, kündigt mal eben so das "wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte" an. Starker Tobak, hat doch die Turu - als Vorgänger-Klub des aktuellen Düsseldorfer Handball-Bundesligisten - immerhin mal das Finale eines europäischen Pokalwettbewerbs gewonnen. Doch so pathetisch diese Einstufung auch klingt, ganz falsch ist sie nicht. Wenn die HSG am Samstag (15 Uhr, Burg-Wächter Castello) auf den TuS Nettelstedt-Lübbecke trifft, dann geht es um die nackte Existenz des Bundesliga-Handballs in der Landeshauptstadt.

Als Beweis genügt ein Blick auf die Tabelle. Ein mageres Pünktchen Vorsprung hat die Mannschaft von Trainer Nils Lehmann auf den 16.Platz, der am Saisonende die Relegation gegen den besten Zweitliga-Zweiten bedeutet. Und vier Zähler auf den Direktabstiegs-Rang17 klingen bei zwei noch ausstehenden Partien zwar gut - nicht aber, wenn man das Restprogramm hinzuzieht. Lübbecke, eben jener Siebzehnte, trifft nach dem Gastspiel in Reisholz zu Hause auf den Letzten Hildesheim, die HSG muss zum VfL Gummersbach. Angesichts der miserablen Tordifferenz der HSG muss man kein Prophet sein, um eine drastische Vorherzusage zu treffen: Falls die Düsseldorfer am Samstag verlieren, stehen die Zeichen auf Zweite Liga.

"Das wäre eine Katastrophe", sagt HSG-Manager Frank Flatten ohne Umschweife. Noch dazu eine hausgemachte, denn ein derart tiefer Sturz wäre nicht nötig gewesen. Warum die Blau-Gelben zum Beispiel eine derart indiskutable Auswärtsbilanz hinlegten (2:30 Punkte, 384:513 Tore), ist unerklärlich. Ziemlich leicht nachzuvollziehen ist dagegen der krasse Leistungsabfall bei den ehemaligen Korsettstangen Alexandros Vasilakis und Nikos Kokolodimitrakis. Seit feststeht, dass die beiden Griechen den Verein verlassen (Vasilakis auf eigenen Wunsch, Kokolodimitrakis, weil er zu hoch pokerte), gibt es in aller Regel nur noch Dienst nach Vorschrift. Ausreißer nach oben wie bei "Vasis" Glanznummer zu Beginn der zweiten Hälfte gegen Wetzlar stimmen in diesem Zusammenhang eher ärgerlich - denn warum geht so etwas nicht öfter?

Vielleicht haben sie ja wenigstens gegen Lübbecke wieder Lust. Flatten rechnet für diese Partie mit einem ausverkauften Haus, es empfiehlt sich also, den Vorverkauf zu nutzen. Jugendliche unter 21 Jahren müssen nicht einmal etwas bezahlen: Sie können sich in den Geschäftsstellen der HSG (Benrath, Regerstraße 5) oder des Sponsors Rheinwohnungsbau (Gladbacher Straße 95) eine Freikarte abholen.

(RP)
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