Düsseldorf Sparkasse - jetzt geht's um ein Schwarzgeld-Konto
Derzeit tagt im 14. Stock des Sparkassen-Hochhauses an der Berliner Allee der Verwaltungsrat. Man hat sich auf eine lange Sitzung eingestellt - denn die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG stellt heute erste Ergebnisse ihres Prüfberichts vor.
Razzia bei Franjo Pooth
Anlass: Der unter strittigen Umständen erteilte Kredit der Sparkasse in Höhe von 9,3 Millionen Euro an die Firma Maxfield, die Verona Pooths Ehemann 'Franjo gehört. Diese Firma ist pleite, der Kredit also stark gefährdet.
Und die Vorstandsmitglieder Karl-Heinz Stiegemann und Heinz-Martin Humme verloren deshalb und wegen allzu großer Nähe zum Ehepaar Pooth ihre Jobs. Außerdem wird gegen Stiegemann nun wegen Bestechlichkeit und Untreue, gegen Humme wegen Untreue ermittelt.
Ein neuer Vorwurfe wird heute erstmals Thema sein: Es besteht der Verdacht, dass mindestens ein führender Sparkassen-Mitarbeiter für ein Mitglied der Moskauer Stadtregierung Geld gewaschen hat.
Jedenfalls soll es ein Konto bei der Sparkasse geben, auf das regelmäßig Zahlungen aus dieser Moskauer Quelle eingingen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dieser Sache, bestätigte gestern der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Johannes Mocken. Namen nannte er nicht.
Dass es eine enge Verbindung führender Sparkassen-Leute nach Moskau gab, ist in Düsseldorf bekannt. Sie wurden unterstützt und gepflegt von einem Düsseldorfer Geschäftsmann, der ebenfalls seit geraumer Zeit die Drähte nach Moskau geknüpft und geplegt hat. Sein Name taucht in den Ermittlungen ebenfalls auf.
Ansonsten wird sich der Verwaltungsrat mit weiteren Spesenabrechnungen, Handy- und Bordellrechnungen befassen müssen: Wie berichtet, sind inzwischen mindestens zwei über die Sparkasse abgerechnete Bordell-, bzw. Nachtclub-Rechnungen aufgetaucht, es gibt offenbar getürkte Spesenabrechnungen und man wundert sich über (legale!) Handyrechnungen im hohen vierstelligen Bereich.
