Düsseldorf Schönheiten warten auf das Preisgeld

Düsseldorf · In der Hoffnung, dass "vielleicht etwas Großes dabei herauskommt", hatten sich sechs junge Frauen 2015 (für 100 Euro Teilnahmegebühr) um einen besonderen Schönheits-Titel beworben. Die Schönste sollte im Mai 2016 als "Miss Cameroon Deutschland" mit Schärpe und funkelnder Krone ausgezeichnet werden und 1500 Euro Preisgeld plus Hin- und Rückflug in die Heimat erhalten.

Weil die Veranstalterin (50) der Miss-Wahl die Preisgelder für die erstplatzierten drei Frauen aber nie ausgezahlt hat, musste sie wegen Betruges auf die Anklagebank beim Amtsgericht.

Dort sträubte sie sich gegen eine Strafe von 600 Euro. "Ich hatte nur gute Absichten. Mich hat das Event 14.000 Euro gekostet, am Ende hab' ich aber doch alles verloren." Da sie keine Sponsoren fand, habe sie selbst alle Kosten tragen müssen. Und dann seien zum Finale mit Krönung der Schönheits-Königin nur 20 Gäste (je 25 Euro Eintritt) gekommen. Der Wahl-Siegerin (27) hat die Angeklagte zwar versichert, "ich vergesse Deine Prämie nicht", hatte der Frau Ratenzahlung angeboten.

Doch bis heute ist kein Cent geflossen, auch die Zweiplatzierte (750 Euro Preisgeld) und die Dritte (500 Euro) gingen leer aus. Ob die bisher unbescholtene Angeklagte aber einen Betrug an den Frauen plante, konnte das Gericht nicht sicher feststellen. Zwar hätte sie wegen des unternehmerischen Risikos keine Preisgelder versprechen dürfen, so lange diese Gelder noch hereingeholt werden sollten. Dennoch stufte das Gericht die Schuld der 50-Jährigen als gering ein, ihr Verfahren wurde eingestellt unter der Auflage, dass sie der Siegerin nun die 100 Euro zurückzahlt und 200 Euro an die Staatskasse.

(wuk)
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