Düsseldorf Ratsmehrheit will neue Umgehungsstraßen

Düsseldorf · Die Finanzierung für die Entlastungsrouten durch Flingern, Gerresheim und Oberbilk ist nicht gesichert. Trotzdem wollen CDU und FDP, dass die Verkehrsverbindungen weiter geplant werden.

 Die geplanten Umgehungsstraßen in Düsseldorf

Die geplanten Umgehungsstraßen in Düsseldorf

Foto: Stadt/Radowski

Die Anwohner und Kunden der Kölner Straße in Oberbilk leiden unter dem Durchgangsverkehr, in Flingern bilden sich rund um Metro-Großmarkt und Media-Markt Staus, ist die Grafenberger Allee überlastet, und im südlichen Gerresheim sind zu den Verkehrsspitzenzeiten lange Blechschlangen an der Tagesordnung. Um diese Probleme zu beheben, sind Umgehungsstraßen nötig, sind Planungspolitiker überzeugt.

Deshalb machen CDU-Fraktion und die FDP einen Vorstoß, die Ortsumgehungen wieder ins Gespräch zu bringen. "Die Planung für die Umgehungsstraßen muss unbedingt weiter betrieben werden", sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Hartnigk und fasst damit die Meinung der Fraktion nach einer Sitzung zu diesem Schwerpunkt zusammen.

Der Beschluss hat das Ziel, dass die Umgehungsstraßen nicht zu den Akten gelegt werden. Denn über sie gesprochen wird teilweise schon seit Jahrzehnten wie beispielsweise in Oberbilk. Aber getan hat sich trotz vieler Versprechungen noch nichts. Ein Grund ist die fehlende Finanzierung. "Die örtlichen Umgehungsstraßen werden von Land oder Bund nicht bezuschusst, die Stadt muss allein die Kosten tragen", sagte Hartnigk. Deshalb sei eine Realisierung erst mittelfristig möglich, wenn die Stadt sich die Investition leisten könne.

Aber trotzdem müssten die Straßen geplant werden, damit sie zu gegebener Zeit gebaut werden könnten, so Hartnigk. Auch die FDP fordert in ihrem Wahlprogramm ausdrücklich die Umgehungsstraßen, um den Durchgangsverkehr zu minimieren und die Lebensqualität in den Vierteln zu verbessern.

Darauf warten die Oberbilker schon jahrelang. Denn mit der Umgehungsstraße (siehe Skizze) in schwach bewohnten Vierteln würde der Verkehr auf der Kölner Straße abnehmen, werde das Einkaufen und auch das Wohnen angenehmer.

In Gerresheim ist eine Umgehungsstraße wichtig, weil dort auf dem Gelände der ehemaligen Glashütte das Wohnquartier Glasmacherviertel mit 1400 Wohnungen errichtet werden soll. Es muss eine gute Anbindung geben, und der Durchgangsverkehr darf nicht durch die Wohnstraßen geleitet werden, sind sich die Bezirkspolitiker einig. Ähnliches gilt für das neue Viertel Grafental in Flingern, "das gute Verbindungen zu Verkehrsachsen bekommen muss", so Hartnigk.

Die Planung könne aber ohne Hektik angegangen werden, "weil laut Verkehrsplanern der innerstädtische Autoverkehr kaum noch wächst", so der Ratsherr. Die Zahl der Pendlerfahrten steige zwar, aber andererseits ließen immer häufiger Düsseldorfer ihr Auto stehen, wenn sie in die Innenstadt wollten. Bus und Bahn sowie das Fahrrad seien auf kurzem Wegen offensichtlich eine Alternative.

So müsse auch untersucht werden, ob die Umgehungsstraßen in jedem Fall vierspurig ausgebaut werden müssten oder ob zwei Spuren, verbunden mit leistungsfähigen Kreuzungen, reichen könnten. "Sehr wichtig ist aber der intelligente Ausbau der Anschluss-Kreuzungen", ist Hartnigk überzeugt. Denn was nutze eine schnelle Straße, wenn die Autos, an deren Ende im Stau stehen würden.

(RP)
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