Am Düsseldorfer Hauptbahnhof Radstation verleiht jetzt auch Elektro-Roller

Düsseldorf · Am Hauptbahnhof gibt es ab Montag fünf neue dreirädrige E-Mobile zu mieten. Die Tagespauschale beträgt 25 Euro.

 Präsentieren die neuen Elektro-Fahrzeuge: Christoph Kirschner vom Hersteller und Raffaele Manusco-Berger, Betriebsleiter der Radstation.

Präsentieren die neuen Elektro-Fahrzeuge: Christoph Kirschner vom Hersteller und Raffaele Manusco-Berger, Betriebsleiter der Radstation.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Die zweirädrigen Elektroroller (Segways) prägen inzwischen immer häufiger das Bild der Innenstädte. Selbst Polizisten fahren inzwischen mit den Elektro-Mobilen Streife. Wer es etwas einfacher, aber trotzdem emissionsfrei haben will, kann sich ab Montag an der Radstation am Hauptbahnhof (am Ausgang Bertha-von-Suttner-Platz) ein neues Fortbewegungsmittel leihen: den People-Mover, kurz "MoVi".

Das Fahrzeug zeichnet vor allem der sichere Stand auf drei Rädern aus. Ohne Helmpflicht kann jeder mit einem Führerschein der Klasse M den "MoVi" ausleihen. "Er ist eine gute Alternative für all diejenigen, die sich die Fahrt auf dem Segway nicht zutrauen", sagt Christoph Kirschner. "Wir wollen mit dem MoVi die Zielgruppe für Elektro-Mobilität erweitern."

Kirschner ist Vertriebsleiter der Ratinger Firma, die die Elektro-Mobile herstellt. Seit eineinhalb Jahren werden sie entwickelt, 150 "MoVis" sind produziert, von denen die Firma nun fünf dem Radverleih am Hauptbahnhof zur Verfügung stellt. An den Vermietungen verdient die Firma anteilig mit. Im Vordergrund steht aber die Bekanntmachung des Gefährts.

"Der MoVi ist ein Kontrast zum Segway mit Balance-Funktion, die man erst erlernen muss", sagt Kirschner. "Die Bedienung des MoVis ist intuitiv. Das Fahrzeug kann nicht kippen, dadurch ist die Hemmschwelle geringer."

In der Tat ist die Fortbewegung einfach. Mit beiden Beinen stellt man sich auf den Boden des Fahrzeugs, dreht den Schlüssel und beschleunigt wie bei einem Mofa, indem man mit der rechten Hand den Handgriff dreht. Gebremst und geklingelt wird wie beim Fahrradfahren.

Die Mobile, die sehr schnell auf bis zu 20 Kilometer pro Stunde beschleunigen können, haben eine Reichweite von 30 Kilometern. Dann müssen sie wieder an eine Steckdose angeschlossen werden. Ungefähr fünf Stunden kann man mit dem "MoVi" so durch die Stadt fahren. Eine Abgabestation gibt es bisher nur am Hauptbahnhof, eine weitere am Rheinufer ist geplant.

Auch Touristen, Innenstadtbewohner oder Geschäftsleute, die nicht verschwitzt im Büro ankommen wollen, gehören zur Zielgruppe. Menschen mit Knie- und Hüftproblemen können den "MoVi" schmerzfrei benutzen, da man ihn im Stehen bedient und fährt. Mit einem kleinen Sitz zum Ausklappen kann das Fahrzeug aber auch zu einem Sitzdreirad mit Elektromotor umfunktioniert werden.

Raffaele Mancuso-Berger, der Betriebsleiter der Radstation, freut sich über die neuen Gefährte. Neben fünf Pedelecs, 90 Fahrrädern sowie Tandems kann er seine Produktpalette nun erweitern. "Die Stunde kostet fünf Euro, die Tagespauschale 25", sagt er.

Die Elektromobile im Wert von knapp 1300 Euro pro Stück will der Hersteller auch anderen Dienstleistern anbieten. Derzeit laufen Gespräche mit der Universität und einem Briefzusteller. "Im gewerblichen Bereich kann der MoVi Wege verkürzen, zum Beispiel für Hausmeister und Wachmänner", sagt Kirschner.

Die Uni möchte die E-Mobile den Studenten für längere Strecken auf dem Campus zur Verfügung stellen. Durch die Werbefläche an der Lenkstange könnte dies sogar kostenfrei geschehen.

(ila)
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