Düsseldorf-Vennhausen Kompromiss-Suche für Kita auf Hundeplatz

Düsseldorf · Bei der Mobilen Redaktion in Vennhausen sprechen sich Anwohner, Hundebesitzer und Politiker dafür aus, trotz einer gewünschten Kita den dortigen Hundeauslaufplatz beizubehalten.

 Anwohner und Hundebesitzer sprachen mit RP-Mitarbeiterin Christine Wolff (4.v.r.) und RP-Redakteurin Sonja Schmitz (6.v.r.) über die Hundewiese.

Anwohner und Hundebesitzer sprachen mit RP-Mitarbeiterin Christine Wolff (4.v.r.) und RP-Redakteurin Sonja Schmitz (6.v.r.) über die Hundewiese.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Unter den Vennhausern herrschte am Mittwoch bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post weitgehend Einigkeit: Eine Kindertagesstätte auf dem ehemaligen Gelände des FC Tannenhof ist eine nötige Bereicherung für das Kinderbetreuungsangebot. Aber die Hundebesitzer sollen weiterhin einen Teil der Wiese als freie Auslauffläche für ihre Tiere nutzen können, auch wenn die Kita-Pläne umgesetzt werden.

In der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 8 sollten die Politiker über eine Nutzungsänderung der Grünfläche entscheiden. Hintergrund war die Bauvoranfrage für eine geplante eingeschossige Kita mit etwa vier Gruppen. Die Stadtteilpolitiker fühlten sich jedoch überrumpelt, und die Mitarbeiter der Bauverwaltung wussten nichts von der Existenz des Hundeplatzes.

Offenbar war auch unklar, ob das Sportamt oder das Gartenamt zuständig ist. "Natürlich ist die Größe der Auslauffläche toll und einzigartig. Aber als Mutter muss ich sagen, dass ich auch die anderen Bedürfnisse sehe", sagt etwa Hildegard Düsing-Krems, die mit ihrem jungen Golden Doodle Frodo täglich zum Training auf die Wiese kommt. "Und auch wenn die Kita gebaut wird, wäre der Platz im Vergleich immer noch groß genug."

Das sieht Stephanie Kurt, die für ihren 15 Monate alten Sohn einen Kitaplatz sucht, genauso. "Wenn das Außengelände der Kita zu groß ist, wird es mit der Betreuung schwierig", meint die 37-jährige Tierärztin, die das zweite Kind erwartet. Ihre Schwester Annette Heinze, 35, bringt Töchterchen Lotte (neun Monate) in einer Tagespflege unter, wenn sie im Herbst wieder als Richterin arbeitet. Eine Kita auf der Wiese wäre nicht nur für sie eine gute Lösung. Denn Kinder und Erzieher hätten es sehr nah zum Spielplatz und dem stadtweit beliebten Wasserspielplatz.

Mit ihren Wünschen treffen die Bürger auch die Wünsche der Politik. "Wir wollen einen Kompromiss haben", sagt Bezirksvorsteher Wilhelm van Leyen (CDU). Wenn beispielsweise die Wiese jeweils zu gleichen Teilen genutzt werden könnte, wäre dies eine gute Lösung.

Bezirksvorsteher van Leyen betonte am Mittwoch, dass derzeit noch nichts festgezurrt ist. "Eine Bauvoranfrage kann jeder machen." Rechtliche Konsequenzen ergäben sich daraus nicht. Ratsmitglied Harald Walter (SPD) erwartet, dass die Verwaltung im Juli neue Informationen zu dem Thema vorlegt und dann die Stadtteilpolitiker entscheiden können.

Wichtig sei jedenfalls, sagte Anwohnerin und Hundebesitzerin Birgit Lange, dass auch genügend unbebaute Freifläche erhalten bleibe. Entlang der Düssel gingen viele Bürger gerne spazieren. Aber gerade dort seien in vergangenen Jahren immer mehr Grundstücke zugebaut worden.

(ila/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort