Joint geraucht Polizist soll Strafe zahlen

Düsseldorf · Ein Polizist (40), der bei einer privaten Party in den Niederlanden vor einem Jahr mehrere Marihuana-Joints hergestellt und geraucht hat, muss 5850 Euro Strafe zahlen. Das entschied das Amtsgericht am Mittwoch, 22. Februar.

Eine Polizeikollegin (29), die zufällig bei der Fete dabei war, hatte den Beamten angezeigt. Der Richter war jetzt überzeugt, dass jene Anzeige nicht erfunden war, zumal bei einer Durchsuchung in der Wohnung des Polizisten weitere 2,5 Gramm Marihuana entdeckt wurden. Die Staatsanwältin fand es "ganz großartig", dass die Beamtin gegen den bis dahin fremden Kollegen dienstlich vorgegangen war.

Die Kronzeugin nannte die angeblich mangelhafte Einstellung des Polizisten zum Beruf und seinen Charakter als Motiv für ihre Anzeige. Obwohl er wusste, dass neben ihm eine Polizistin aus Leichlingen saß, habe er bei jener Geburtstagsfeier im Innenhof eines Privathauses damals Joints gedreht und geraucht, habe anderen Gästen davon angeboten und eine Legalisierung der Droge gefordert.

Kaum wieder im Dienst, hatte sie den bis dato völlig fremden Kollegen angezeigt. In dessen Wohnung fanden interne Ermittler dann eine geringe Drogenmenge sowie ein illegales Butterfly-Messer und drei Patronen. Im Prozess hat der Polizist dazu geschwiegen.

Der Richter war "in der Gesamtschau" dennoch von den Gesetzesverstößen des Beamten überzeugt. Auch die Staatsanwältin sah "keine vernünftigen Zweifel an der Schuld des Angeklagten". Zweifel der Verteidigung an den Motiven der Leichlinger Beamtin teilte der Richter nicht. Die Kronzeugin habe aus "echter Empörung" gehandelt, hieß es im Urteil.

Der Polizist kann die verhängte Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 65 Euro abstottern. Dies führt nicht zwangsläufig zu seiner Entfernung aus dem Polizeidienst. Wird das Urteil rechtskräftig, muss er jedoch mit disziplinarischen Maßnahmen rechnen.

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