Düsseldorf Neuer Standort für Skater kommt gut an

Düsseldorf · Die Stadt hat die Anlage, die 25 Jahre vor dem Schauspielhaus stand, auf dem Apollo-Platz aufgebaut. Das erste Fazit der Nutzer ist positiv.

 Fabrice Correa vom Verein "SkAIDboard" testet die neu auf dem Apollo-Platz aufgebaute "Halfpipe".

Fabrice Correa vom Verein "SkAIDboard" testet die neu auf dem Apollo-Platz aufgebaute "Halfpipe".

Foto: hans-jürgen bauer

Als Fabrice Correa mit seinem Skateboard die konkaven Wände der "Halfpipe" hoch- und runterfährt, den einen oder anderen Trick macht, sind ihm Zuschauer sicher: Eine Joggerin heftet im Vorbeilaufen ihren Blick auf ihn, ein Touristen-Pärchen zückt das Handy für ein Foto. Besonders fasziniert ist aber eine Gruppe von Kindern, die von einem Fest am Rhein herübergekommen sind. "Cool", sagt der zehnjährige Tuncay, auch seine Schwester Ayse (8) macht große Augen. "Ich fahre auch Skateboard", sagt ein anderer Junge, "aber noch auf kleineren Rampen."

Die werden in den nächsten Tagen von den städtischen Mitarbeitern ebenfalls auf dem Apollo-Platz aufgestellt. So entsteht unter der Rheinkniebrücke, direkt neben der Haltestelle und mit gebührendem Abstand zum Apollo-Varieté, ein richtig kleiner Skaterpark in prominenter Lage.

Es ist eine gute Lösung im immer wieder aufbrechenden Streit um die Skater-Anlage auf dem Gustaf-Gründgens-Platz vor dem Schauspielhaus. Dort stand die Halfpipe nämlich 25 Jahre lang, bevor sie vor einigen Wochen einer provisorischen Parkhaus-Zufahrt weichen musste. Die Nutzer wurden nicht informiert, einen Ersatzstandort gab es zunächst auch nicht.

Fabrice Correa und seine Mitstreiter vom Verein "SkAIDboard", der eigenen Angaben zufolge die Interessen von etwa 2000 Skatern in Düsseldorf und der Region vertritt, fühlten sich an 2007 erinnert. Damals ließ die Stadt auch in einer Nacht- und Nebelaktion die Anlage abbauen. Angeblich, weil sich die damalige Schauspielhaus-Intendantin davon gestört fühlte. Die Politik ging parteiübergreifend auf die Barrikaden. Die Stadt musste eine neue Halfpipe anschaffen (die alte war zerstört worden) und auf dem Gründgens-Platz aufbauen.

Der Apollo-Platz gehört seit langem zu den Favoriten unter den möglichen Standorten in Düsseldorf: Die Brücke schützt vor Regen, Publikum für die Kunststücke ist durch die hohe Fußgängerfrequenz garantiert. Und auch Correas erster Test des Standorts fällt positiv aus: "Die Bodenbeschaffenheit ist perfekt, denn es muss glatt sein." Und mit dem Lärm, den Skater machen, sieht er wegen des Abstands zum Apollo-Varieté und anderen Anliegern ebenfalls kein Problem.

Den ersten Teil der Aufgabe, den der Verein der zuständigen Bezirksvertretung 1 nach einem Hintergrundgespräch gegeben hat, sieht Correa erfüllt: "Inklusive des Jugendrats haben alle mit politischen Mitteln an einem Strang gezogen."

Die zweite Forderung der Skater steht jedoch noch ungelöst im Raum: Der neue Standort soll ihrer Ansicht nach kein Ersatz für den bisherigen sein. "Wir möchten, dass auch im zweiten Bauabschnitt des Kö-Bogens für Jugendliche etwas eingeplant wird", sagt Correa. Denn die zentrale Lage am Schauspielhaus habe vor allem jüngere Skater, die zum Beispiel eine Pause beim Shoppen mit den Eltern eingelegt haben, angezogen.

(RP/ila/top)
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