Düsseldorfer Immobilienmakler Makler soll Fiskus um Millionen geprellt haben

Düsseldorf · Einer der Beschuldigten im Korruptionsverfahren um Immobiliengeschäfte des Landes NRW steht seit Montag wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor Gericht. Der Düsseldorfer Immobilienmakler soll den Fiskus um mehr als drei Millionen Euro Steuern geprellt haben.

 Durch häufige, teilweise vorgetäuschte Wohnungswechsel und falsche Angaben zu seinen Vermögensverhältnissen soll der Makler sich jahrelang um die Steuerforderungen gedrückt haben.

Durch häufige, teilweise vorgetäuschte Wohnungswechsel und falsche Angaben zu seinen Vermögensverhältnissen soll der Makler sich jahrelang um die Steuerforderungen gedrückt haben.

Foto: dpa, Bernd Thissen

Einer der Beschuldigten im Korruptionsverfahren um Immobiliengeschäfte des Landes NRW steht seit Montag wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor Gericht.
Der Düsseldorfer Immobilienmakler soll den Fiskus um mehr als drei Millionen Euro Steuern geprellt haben.

Der vorbestrafte 78-Jährige gilt als schillernde Figur in der Affäre um vermutete massive Korruption bei Bauprojekten des Landes NRW. Das Düsseldorfer Landgericht verhandelt aber nur den Vorwurf der Steuerhinterziehung gegen den Makler, die Korruptionsermittlungen dauern an. Der Angeklagte kündigte an, sich zu den Vorwürfen nicht zu äußern. Der 78-Jährige sitzt derzeit in Untersuchungshaft.

Das unversteuerte Geld, um das es geht, soll aus seinem Wirken bei Immobiliengeschäften des Landes stammen. Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft, die den Fall vertritt, wollte dies mit Hinweis auf das Steuergeheimnis nicht bestätigen. Allerdings wird die Anklage von Staatsanwälten vertreten, die auch im BLB-Komplex ermitteln.

Durch häufige, teilweise vorgetäuschte Wohnungswechsel und falsche Angaben zu seinen Vermögensverhältnissen soll der Makler sich jahrelang um die Steuerforderungen gedrückt haben. Dabei sei er dank seiner Millioneneinnahmen durchaus in der Lage gewesen, die drei Millionen Euro zu berappen, so die Anklage. Es gehe um seine Einnahmen aus den Jahren 2004 bis 2008.

Gegenüber den Finanzämtern habe sich der Angeklagte als nahezu mittellos ausgegeben. Während er allein für ein Immobiliengeschäft 1,2 Millionen Euro Provision kassierte, soll er im gleichen Jahr Gesamtumsätze von lediglich rund 21 000 Euro in seiner Steuererklärung deklariert haben.

Einem Finanzamt habe er schriftlich angekündigt, kurz vor der Insolvenz zu stehen. Sein wirtschaftliches Leben neige sich dem Ende zu. Ein anderes Mal habe er um Ratenzahlung gebeten. Das Gericht hat acht Verhandlungstage angesetzt. Der Prozess soll am Freitag fortgesetzt werden.

(lnw)
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