Schauspielhaus Düsseldorf Neuer Intendant hat Übergangsbüro bezogen

Düsseldorf · Im Zimmer des Theaterchefs steht ein gepolsterter Thron. Der beige Sessel ist allerdings schon ziemlich abgewetzt, genau wie die rote Eckbank mit den Troddeln nebenan bei der Chefdramaturgin. Das hat mit der Herkunft der Möbel zu tun.

 Der künftige Intendant des Schauspielhauses, Staffan Valdemar Holm, und die designierte Leiterin des Jungen Schauspielhauses, Barbara Kantel, begutachten den Entwurf einer Agentur für den künftigen Auftritt des Theaters.

Der künftige Intendant des Schauspielhauses, Staffan Valdemar Holm, und die designierte Leiterin des Jungen Schauspielhauses, Barbara Kantel, begutachten den Entwurf einer Agentur für den künftigen Auftritt des Theaters.

Foto: Stephan Göttert

Sie stammen aus dem Fundus des Schauspielhauses, ausgewählt, um das spartanische Übergangsquartier des künftigen Intendanten, Staffan Holm, und seines Teams ein wenig wohnlicher zu gestalten. In einem Bürogebäude der Stadt an der vielbefahrenen Straße Auf'm Hennekamp im Stadtteil Bilk hat das neue Leitungsteam Quartier bezogen. Amélie Niermeyer hatte ihre Vorbereitungszeit noch in Büros am representativen Medienhafen verbringen dürfen und ein ganzes Jahr eingeräumt bekommen.

Doch Holm und seinen Mitarbeitern scheint die etwas karge Unterbringung am Stadtrand nicht viel auszumachen. "Hier vorn haben wir auch noch eine Küche", sagt Holms Assistentin Petra Gockel munter, "wenn wir bis spät in den Abend arbeiten, kochen wir uns da unsere Nudeln." An diesem Tag treten Werbeagenturen im Organisationsbüro an, um ihre Entwürfe für das künftige Erscheinungsbild des Schauspielhaues zu präsentieren. Holm, seine Dramaturgen, Mitarbeiter aus dem Marketing, sein Pressesprecher und die künftige Chefin des Jungen Schauspielhauses, Barbara Kantel, sitzen im Besprechungszimmer und betrachten großformatige Fototafeln. Darauf ist der mögliche Schriftzug für die Werbeplakate zu sehen.

Außerdem hat die Agentur ihren Plakatentwurf auch schon mal in die Schautafel an einer Bushaltestelle montiert, damit die Theaterleute die Wirkung vorempfinden können. Der Mann von der Werbeagentur erläutert die Typographie, reicht Musterleporellos im selben Stil herum und spricht darüber, wie künftig an der Schauspielhausfassade für die Stücke geworben werden könnte. Holm hört aufmerksam zu, nickt ein paar Mal, unterbricht nicht. Die Atmosphäre ist konzentriert, aber locker. Wer Fragen hat, stellt sie einfach. Auch wenn das Besprechungszimmer bis auf ein paar Ledersessel, ebenfalls aus dem Fundus, vollkommen nüchtern wirkt, der Arbeitsatmosphäre scheint das nicht zu schaden.

Für die nächsten Wochen steht noch viel an im Übergangsbüro, Gespräche mit Regisseuren etwa. Doch die Tage Auf'm Hennekamp sind gezählt. Im Juli will das Team umziehen an die künftige Wirkungsstätte: ins Schauspielhaus.

(RP/rai)
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