HSBC Trinkaus & Burkhardt und Stadt für Fassadenwettbewerb Kö-Bogen soll Bankhaus werden

Einen Tag vor dem Antrag auf einen Fassadenwettbewerb für die zwei Neubauten am Jan-Wellem-Platz hat Oberbürgermeister Joachim Erwin die Düsseldorfer Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt als Investor für die Bebauung des Kö-Bogen präsentiert. Das traditionsreiche Düsseldorfer Geldinstitut will nach eigenen Angaben auch als Hauptnutzer einziehen. "Wir sind ernsthaft interessiert", verkündete Vorstandssprecher Andreas Schmitz am Mittwoch. Über die Summe der Investitionen wurden keine Angaben gemacht, der Grundstückspreis ist noch nicht ausgehandelt.

Oberbürgermeister Joachim Erwin und Andreas Schmitz, Vorstandssprecher von HSBC Trinkaus & Burkhardt.

Oberbürgermeister Joachim Erwin und Andreas Schmitz, Vorstandssprecher von HSBC Trinkaus & Burkhardt.

Foto: rpo, Maike Schulte

Das 1785 gegründete Bankhaus hat zurzeit sechs Standorte in Düsseldorf und will diese am Kö-Bogen zu einem zentralen Hauptsitz zusammenlegen. "Damit kehren wir an den Ursprung unserer Geschichte zurück, denn unser erstes Haus stand an der Hofgartenstraße", erklärte Vorstandssprecher Schmitz. Mit Trinkaus & Partner habe man einen "tollen Partner" gewonnen, so Erwin bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seinem Krankenhausaufenthalt. "Die Bank ist ein Stück Düsseldorfer Identität".

Rund 5.000 Kunden betreut das Geldinstitut deutschlandweit, die Geschäfte (Bilanzsumme: 18 Mrd. Euro) gehen gut, jedes Jahr stellt das Unternehmen rund 100 Leute neu ein. Daher will man sich vergrößern, von zurzeit rund 30.000 Quadratmeter genutzter Bürofläche auf rund 40.000 Quadratmeter. "Wir wollen bauen und beide Gebäude für uns nutzen. Es fehlt nur noch der Bebauungsplan und der Ratsbeschluss", so Schmitz. Lediglich in Teilen des Erdgeschosses soll Einzelhandel angesiedelt werden.

Den von CDU und FDP angestrebten Fassadenwettbewerb trägt der potenzielle Investor mit. "Wir wohnen hier und wollen daher etwas Ansehnliches bauen", sagt Schmitz. Einen ersten Vorentwurf präsentierte das Bankhaus schon am Mittwoch. Darin nehmen Fassade und Gebäudehöhe die Kö-Architektur wieder auf. Ein Vorschlag, der dem Beigeordneten für Planen und Bauen, Gregor Bonin, gefallen dürfte, stimmt er doch mit seinen Forderungen überein. Vor allem Düsseldorfer Architekten sollen nach dem Wunsch von Trinkaus & Burkhardt an dem Fassadenwettbewerb teilnehmen, möglicherweise auch ein prominenter Baumeister wie Sir Norman Foster, der die Bankfiliale in Hongkong gestaltet hat.

Die aktuelle Diskussion zur Gestaltung des Kö-Bogens fand in Erwins Augen keine Gnade. An der "zum Teil unsäglichen Debatte" habe sich kein großer Architekt beteiligt, behauptete er und schoss weiter gegen die "relative Bösartigkeit" der SPD. Die Fotomontage, die belegen solle, dass der Kö-Bogen die Sichtachse zum Hofgarten verstelle, sei falsch. Das Infozelt, in dem die Ergebnisse des Wettbewerbs ausgestellt werden sollen und Bürger ihr Votum abgeben können, soll aber kommen, "wenn es Wunsch des Rates ist", so Erwin.

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