Personen auf der Strecke Gefährlicher Leichtsinn auf den Gleisen

Der Fahrer eines Regionalexpress hat am Samstagmorgen am Düsseldorfer Hauptbahnhof einem 23-Jährigen Mann vermutlich das Leben gerettet: Der Düsseldorfer stand völlig betrunken auf den Gleisen. Das ist kein Einzelfall: Immer wieder lösen Personen auf den Schienen Polizeieinsätze aus.

"Allein in Düsseldorf müssen wir mindestens alle zwei Tage einmal ausrücken, weil eine Person in den Gleisen gemeldet wird", sagt Stefan Beckmann, Sprecher der Bundespolizei, die für solche Fälle zuständig ist.

Die Gründe sind - von Suizidversuchen abgesehen - fast immer die gleichen: Entweder handelt es sich um spielende Kinder oder um Betrunkene. "Außerdem gibt es immer wieder Fälle, in denen Leute auf die Idee kommen, eine Abkürzung über die Gleise zu nehmen."

Wenn sie dabei gesehen werden, muss der Lokführer melden, dass sich Personen auf der Strecke aufhalten - und damit kommt eine größere Polizeiaktion in Gang, auch wenn der Verursacher schon längst zu Hause auf dem Sofa sitzt.

"Wir müssen bei einer solchen Meldung immer ausrücken, die Strecke sperren und absuchen. Bei schlechten Sichtverhältnissen kommen dabei manchmal sogar Hubschrauber zum Einsatz", sagt Beckmann.

Den Verursachern einer solchen Polizeiaktion drohen Strafen und Schadenersatzforderungen. Der Aufenthalt auf den Gleisen ist eine Ordnungswidrigkeit; muss beispielsweise ein Zug deswegen abbremsen, handelt es sich um einen "gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr".

"Dazu kommen zivilrechtliche Folgen", sagt Beckmann. "Die Bahn kann den Verursacher dafür haftbar machen, wenn sich Züge verspäten. Da kann es leicht um vier- oder sogar fünfstellige Schadenssummen gehen." Nicht nur deshalb rät Beckmann allen: "Halten Sie sich von den Gleisen fern!"

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